Katholische Kirche setzt auf Gemeinwohl-Ökonomie

Machen sich für das Gemeinwohl stark (von links): Joachim Langer, Dominik Singer, Markus Schütz und Uli Fellmeth (Foto: Dagmar Schütz)

Die katholische Kirchengemeinde setzt Ziele der GWÖ mit Studierenden der Hochschule Pforzheim umfassend um.

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Die katholische Kirchengemeinde Pforzheim setzt den Fokus gezielt auf die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) und will die gesteckten Ziele in vielen Bereichen umsetzen. „Wenn wir als Schöpfungsausschuss des Pfarrgemeinderats dieses Jahr zum ersten Mal eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen, tun wir es auch um zu schauen, ob wir als Kirchengemeinde gerechte Preise beim Einkauf der Blumen für den Kirchenschmuck bezahlen, wie stark wir zur Klimaveränderung beitragen durch unseren CO2-Ausstoß, wie wir miteinander umgehen als Angestellte der Kirchengemeinde, aber auch mit den vielen Ehrenamtlichen“, nennt Pastoralreferent Markus Schütz einige Beispiele.

Was ist die Gemeinwohl-Ökonomie?
Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) ist eine 2010 von Österreich, Bayern und Südtirol aus gestartete Reformbewegung, welche das Wirtschaften grundlegend auf das demokratisch definierte Gemeinwohl ausrichten möchte. Die Gemeinwohl-Ökonomie stellt als Wirtschaftsmodell das Gemeinwohl, Kooperation und Gemeinwesen in den Vordergrund. Auch Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit (etwa Kreislaufwirtschaft), soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung („Partizipation“) werden als Werte der Gemeinwohl-Ökonomie bezeichnet. (aus de.wikipedia.org)

„Wichtig ist ein gemeinsames Ziel. Für die GWÖ ist das ein gutes Leben für alle, für Mensch und Umwelt“, betonte Joachim Langer, der Referent der Werkstatt Ökonomie Heidelberg jüngst im Gottesdienst in der Sankt Franziskuskirche in Pforzheim. Wolle man sich dem Gemeinwohl annähern, dann brauche es einen ganzheitlichen Ansatz. „Der Maßstab, wie wir messen können, ob wir dem Gemeinwohl dienen, sind die Werte Menschenwürde, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitbestimmung“, unterstreicht Langer. Alle Werte seien gleichermaßen zu berücksichtigen und alle Beteiligten, darunter Lieferanten, Eigentümer und Finanzpartner, Mitarbeitende, Kunden und das gesellschaftliche Umfeld sollen gleichermaßen einbezogen werden.

„Wir brauchen Rahmenbedingungen, die alle Beteiligten inspirieren und motivieren, dass Produkte möglichst lange halten und repariert werden können, mit Ressourcen sparsam und umweltschonend umgegangen wird und so geteilt und verteilt werden, dass alle genügend für ein menschenwürdiges Leben erhalten“, so der Referent.

Dass sich die katholische Kirchengemeinde Pforzheim dazu auch mit Studierenden der Hochschule auf den Weg macht, verdeutlichte Dagmar Schütz, Mitglied des Pfarrgemeinderats und des Schöpfungsausschusses. „Wir treffen uns seit April dieses Jahres regelmäßig mit GWÖ-Beratern, der Klimaschutzmanagerin unserer Kirchengemeinde und Gästen. Unsere Aufgabe ist es beispielsweise zu erheben, wieviel C02 alle Mitarbeitenden der Kirchengemeinde, inklusive 14 Kindergärten, als auch aller Menschen, die zu Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen der Kirche kommen, produzieren“, sagt Dagmar Schütz.

Quelle(n): pm

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