Fröhliche Schalmeienklänge hallen durch das geschmückte Congresscentrum, die Gäste stehen erwartungsvoll von den Stühlen auf und einige tanzen bereits vor der Bühne, als die Pforzheimer Faschingsgesellschaft PFG gemeinsam mit der Leutrum-Garde einmarschiert.
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Der Spielmannszug aus Würm ist schon seit vielen Jahren zur musikalischen Unterstützung dabei und spielt zum Auftakt ein paar flotte Lieder. Zu Gast bei der einzigen sozialen Faschingsveranstaltung sind zahlreiche Senioren und Menschen mit Handicap aus dem ganzen Enzkreis, die Dank einiger Sponsoren bei kostenlosem Eintritt diese Veranstaltung genießen können.
Nach der Begrüßung durch Präsident Steffen Henne übergab dieser das Mikrofon an den Sitzungspräsidenten Carsten Eberhardt, der in gekonnter Weise durch das Programm führte.
Begonnen wurde das Programm mit einem Tanzbeitrag aus den eigenen Reihen, bei dem die Kleinsten, die „DanceKids“ den Anfang machten, dann von den „Goldfunken“ unterstützt wurden und zum Abschluss stieß noch die Formation „Flößer and Friends“ dazu: ein erstmaliges Ereignis in der langjährigen Vereinsgeschichte der Karnevalsgesellschaft.
Im Anschluss zeigten die beiden Tanzmariechen Emily Mohs und Fabienne Pamer ihr Können. Sichtlich überrascht zeigte sich Ehrenpräsident Rolf Nagel, als er unerwartet auf die Bühne geholt wurde. Eberhardt bedankte sich für seine langjährige Arbeit für den Verein und lobte seinen unermüdlichen Einsatz.
Einen emotionalen Abschied bereitete die PFG dem langjährigen Büttenredner Norbert Weishaar aus Karlsruhe, der in der Figur des Balduin Bahnsteig lustige Geschichten aus dem Leben des Bahrwärters erzählte. Weishaar, selbst tatsächlich bei der Bahn beschäftigt, war als Elfjähriger schon in der Fastnacht dabei und geht nach über 50 närrischen Jahren, von denen er 33 Jahre lang den Balduin verkörpert hat, in den karnevalistischen Ruhestand.
Eine Stimmungsrunde schloss sich an, Jörg Augenstein brachte mit einem bunten Medley die Gäste zum Mitsingen, fröhlich tanzten einige vor der Bühne. Besonders bei einem Mix aus alten Volksliedern, die flott aufgearbeitet wurden, zeigten sich viele textsicher.
In den anschließenden Tanzbeiträgen der Pforzheimer Goldfunken und der Karlsruher Residenzgarde der Karnevalsgesellschaft Fidelio zeigten diese eine Mischung aus Tanz und Akrobatik. Auch die Jugendleiterin Melanie Kurtz ließ es sich nicht nehmen, mit einem Schlagermedley das Publikum mitzureißen, bei Hulapalu und Country-Roads konnte die ganze Halle mitsingen.
Kurz vor dem großen Finale kamen dann nochmal die Großen der Tanzsportabteilung auf die Bühne und gaben ihren aktuellen Showtanz zum Besten. Zum großen Finale kamen dann die Guggegaiße aus Kieselbronn, welche mit ihren Pauken, Posaunen und Trompeten nochmal so richtig die Halle zum Beben brachten.
„Ich komme auf jeden Fall beim nächsten Mal wieder,“ erklärte eine junge Frau von der Lebenshilfe. „Ich hab den ganzen Mittag getanzt, das war so schön. Und einen Wurstsalat hab ich auch gegessen.“ Wenn die Organisatoren so etwas hören, dann wissen sie, dass sie alles richtig gemacht haben. Das ist auch die Motivation, für die Senioren und Menschen mit Handicap immer wieder diesen einzigartigen Nachmittag zu gestalten. Alle Auftretenden verzichten hierbei auf ihre Gagen und nehmen teilweise weite Anfahrtswege in Kauf, um den Gästen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Man fährt einfach mit einem guten Gefühl heim“, erzählt einer der Akteure, der auch schon viele Jahre dabei ist. „Es freut mich zu sehen, wie die Leute mitmachen.“