Das Wort "leiden" kein Ausdruck für die Lebensrealität der Betroffenen. (Lesezeit: 2 Minuten)
Zur Berichterstattung über die Socken-Challenge haben wir eine Leserzuschrift von Anna Mareen Brümmer erhalten, die wir an dieser Stelle mit freundlicher Genehmigung der Autorin veröffentlichen möchten:
Zunächst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen für die Berichterstattung über die Socken-Challenge und den Flashmob am 21. März 2024 auf dem Pforzheimer Marktplatz bedanken. Das finde ich spitze und habe mich sehr darüber gefreut!
Als Mutter einer Tochter mit Trisomie 21 möchte ich gerne eine Anmerkung zum Infokasten des Artikels machen. Das Wort „leiden“ bringt meines Erachtens nicht die Lebensrealität der Betroffenen zum Ausdruck. Ja, Menschen mit Trisomie 21 haben eine Behinderung. Ja, das Ausmaß der Behinderung kann sehr unterschiedlich sein (geistige und/oder körperliche Behinderung et cetera).
Aber nein, leiden tut meine Tochter darunter nicht. Sie liebt ihr Leben und ist eine riesengroße Bereicherung für unsere Familie. Es gibt aber sehr wohl viele Bereiche, in denen Inklusion und Teilhabe (wie von der UN-Behindertenrechtskonvention schon lange gefordert) noch längst nicht optimal laufen.
Menschen mit Trisomie 21 leiden nicht an ihrer Behinderung. Wenn, dann höchstens an den äußeren Umständen unserer Gesellschaft, auf die sie stoßen wie zum Beispiel die oft schwierige Suche nach inklusiven Angeboten im Kindergarten, der Schule, im Sportverein, einer Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt und so weiter.
Dies ist keinesfalls eine Kritik an Ihrem Artikel, lediglich eine kleine Richtigstellung. Wie schon geschrieben, der Dank und die Freude über die Berichterstattung überwiegen.
Anmerkung: Wir haben unseren Erklärungsblock dahingehend umgeschrieben.
Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag im Charakter einer Leserzuschrift.
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