In einem Gastbeitrag plädiert Inge Hammer für mehr Respekt untereinander, unabhängig von Herkunft, Religion, Sexualität und Hautfarbe.
(Lesezeit: 2 Minuten)Ein Gastbeitrag von Inge Hammer.
Ich erlebe immer wieder diskriminierende oder rassistische Äußerungen in Begegnungen mit Menschen, die als Ausländer oder Spätaussiedler nach Deutschland gekommen sind und mittlerweile den deutschen Pass haben. Das richtet sich insbesondere gegen Iraker, Jesiden oder arabisch-stämmige Ausländer. Die Äußerungen sind nicht nur ausländerfeindlich, sondern auch antisemitisch, homophob und religiös diskriminierend.
Deutschland steht für ein tolerantes, christliches, soziales und weltoffenes Land. In meiner Heimatstadt Pforzheim gibt es viele Menschen, die sich sozial und mit Nächstenliebe engagieren, in vielen Vereinen und Organisationen ehrenamtlich aktiv sind. Das ist ein großer Wert an sich.
Viele Menschen vergessen, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es dieses Miteinander oftmals nicht. Vielen Ausländern oder Spätaussiedlern, mit denen ich spreche, fehlt die Wertschätzung des Vereinslebens und Sozialsystems. Viele haben eine Haltung, dass sie die „besseren“ Deutschen oder Ausländer sind. Sie entwickeln einen starken Sozialneid. Sie kommen offensichtlich mit den gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahr nicht zurecht. Die Folge ist, dass viele von ihnen die rechtsextreme AfD wählen, ohne sich über die politischen Konsequenzen Gedanken zu machen.
Integration bedeutet nicht nur Sprache und Arbeit, sondern beinhaltet für mich auch die Akzeptanz und Verbundenheit zu unserem toleranten, christlichen, sozialen und weltoffenen Land, in dem wir uns mit Respekt begegnen sollten, unabhängig von Herkunft, Religion, Sexualität und Hautfarbe.
Insbesondere die zu uns geflüchteten Jesiden, mit denen ich spreche, sind sehr respektvoll, höflich und dankbar, dass sie von Deutschland aufgenommen wurden und hier leben dürfen.
Diese Haltung und der Umgang würde ich mir von den oben erwähnten Ausländern oder Spätaussiedler auch wünschen.
Wir sollten uns alle fragen, wem gehört diese Welt? Sie gehört uns allen.
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