Geschenke kaufen am Heiligabend ist dieses Jahr nicht drin. Nur wenige Bächereien haben in Pforzheim und dem Enzkreis geöffnet. (Lesezeit: 5 Minuten)
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Heute geht’s in den Endspurt des Weihnachtsgeschenke-Wahnsinn. Schaut man durch die Pforzheimer Innenstadt, sieht man sie noch in Rudeln rennen: Die „Auf-den-letzten-Drücker-Käufer“, die wieder durch den unerwartet spontanen Eintritt des Weihnachtsfestes überrascht worden sind. Zwar war es bereits vor 360 Tagen abzusehen, dass der Heilige Abend wieder kommen wird, aber für viele gilt die Aussage, dass „bis dahin noch viel Wasser die Enz runterfließt“ und an Eile überhaut nicht zu denken ist.
Geschenke bis zum Umfallen
Der Einzelhandel erfreut sich seit Jahren immer mehr an steigenden Umsätzen zur Weihnachtszeit, auch die Tage nach Weihnachten sind beliebte Einkaufstage, werden hier doch die Geschenkgutscheine vom Fest eingelöst. Gutscheine stehen in der Beliebtheitsskala der Weihnachtsgeschenke neben Büchern, Spielwaren und Kleidung mit ganz oben. Auch Bargeld, CD oder Konzerttickets sind als Geschenk gerne gesehen.
Während Frauen das Geschenkekaufen schon früh planen, ist der Mann meist „so eher der spontane Typ“. Bei Geschenken, welche die Familie betreffen, nimmt meistens die Frau das Zepter in die Hand. Auch Wolfgang Trautz, Organisator des diesjährigen German-Cup der Heißluftballone, verlässt sich hier voll und ganz auf seine Frau. „Nur das Geschenk für sie suche ich natürlich selbst aus“, verrät er in unserer kleinen Umfrage. „der Preis ist aber zweitrangig.“
Bei vielen sind es auch wirklich nur Kleinigkeiten, die verschenkt werden. Manchmal nur für die Kinder und viele verabreden sich als „Geschenk“ zu einer gemeinsamen Unternehmung. Viele verschenken auch gebasteltes und über eine Dose selbstgebackene Weihnachtsbrötchen freuen sich manche mehr, als über einen gekauften Pullover. Bei Dekanin Christiane Quincke richtet sich die Auswahl nach dem Beschenkten: „Das kann mal ein Zuschuss zum neuen Smartphone, ein Kinderbuch oder ein Konzertticket sein.“ In der Familie von Reiner Borner aus München wird gewichtelt an Weihnachten. „Wir wollen kein Vermögen ausgeben und beschränken unsere Wichtelgeschenke auf etwa 15,– Euro.“ Nur „kleine Geschenke“ verteilt auch Janis Wiskandt, der für die FDP im Pforzheimer Gemeinderat sitzt, „die meisten Geschenke bekommt meine kleine Nichte.“
Auf den allerletzten Drücker gibt’s nur Brötchen und Kuchen
Nach einer ziemlich heftigen Diskussion, ob die Läden am 24.12.2017 regulär wie sonst öffnen sollen, beschlossen schon viele Discounter und Handelsketten im Vorfeld, ihren Mitarbeitern an diesem Tag frei zu geben. Laut Gesetz dürfen lediglich „Geschäfte, die überwiegend Lebensmittel verkaufen, an diesem Tag bis zu drei Stunden und bis längstens 14 Uhr ihre Türen öffnen.“ Auch Verkäufer von Weihnachtsbäumen profitieren von der Regel und dürfen ihre letzten Exemplare noch verkaufen. Außerdem dürfen Läden öffnen, die generell an Sonntagen geöffnet haben wie Bäcker, Blumen- und Zeitungsläden.
Für den Endspurt beim Bäcker empfiehlt es sich auf jeden Fall, seine Waren vorzubestellen, denn es wird vermutlich einen sehr großen Andrang geben. Und nehmen sie auch ein klein wenig Zeit mit und schauen sie sich in der Bäckerei ruhig mal um. Da steht sicher irgendwo auf dem Tresen eine kleine Kaffeekasse für das Personal und alle, von der Backstube über den Fahrer bis zur Verkäuferin, freuen sich über eine kleine Anerkennung, dass sie an Heiligabend eine tolle Arbeit für uns machen.
Vorratshaltung ist nicht mehr modern
Befragte Kunden in einem Supermarkt meinten, dass es in der heutigen Zeit, da es Kühl- und Gefriermöglichkeiten gibt, kein Problem mehr sei, auf Vorrat zu kaufen. Durch die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten wird dem Kunden so viele Möglichkeiten gegeben, da ist es nur die Faulheit, die bei vielen siegt. Ein junger Mann erzählt stolz, dass er ohne einen Einkauf zwei Wochen daheim bleiben könnte. „Haben die Leute denn gar keine Vorräte mehr daheim?“ fragt er sich. „Was machen die denn, wenn mal bestimmte Produkte nicht lieferbar sind?“ Und ein weiterer Kunde an der Kasse meinte nur: „Wer bis zum 23.12. um 21 Uhr seine Sachen immer noch nicht im Kühlschrank hat, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.“