„Fair play“ ist ein Muss

Mannschaftssport ist für viele ein Ausgleich zum täglichen Trott und natürlich auch, um fitt zu bleiben. Wenn's allerdings persönliche und körperliche Angriffe gibt, hört der Spaß ganz schnell auf.

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Eingeladen hat mich mein Sohn zum Eishockeyspiel der Pforzheimer Jugend der Bisons gegen die Jugend des EHC Wiesloch. Zugegeben, ich kam nicht pünktlich zum Anpfiff. Und als ich während des zweiten Drittels die Eishalle betrat, wunderte ich mich über die vier Spieler, die neben den Zeitnehmern saßen, denn normalerweise ist die Trainerbank auf der gegenüberliegenden Seite. Nach kurzer Nachfrage stellte sich heraus, dass die Vier eine Strafzeit abzusitzen hatten, weil es unschöne Rangeleien auf dem Eis gab. Ich persönlich finde es nicht in Ordnung, wenn ein Spiel so viel aggressives Hasspotential zu Tage fördert. Während sich wieder einige auf der Eisfläche in den Haaren hatten, meinte ein Zuschauer an der Bande, dass „Keilereien beim Eishockey einfach dazugehören“.

NEIN!

Wenn ich sehen will, wie Fäuste fliegen, dann gehe ich zu einem Boxkampf. Ich will Eishockey sehen und keine Schlägerei. Und wenn ich sehe, wie aggressiv noch umherstehende Trainer, Väter und Mütter und außenstehende Spieler in das Geschehen mit eingreifen wollen, krieg‘ ich grad einen Ausschlag. Und die Aufgabe von zuschauenden Eltern ist, deeskalierend zu wirken und nicht noch brenzlige Situationen anzustacheln. Und Eltern müssen auch irgendwann kapieren, dass sie das, was sie selbst (sportlich) nicht erreicht haben, nicht auf ihre Kinder projizieren können.

Wenn ich hier schreiben würde, was mir während und nach dem Spiel alles zu Ohren gekommen ist, würde ich ernsthafte Schwierigkeiten bekommen und müsste kommende Artikel vor Veröffentlichung zum Korrekturlesen vorlegen.

Wenn ich mir anschaue, wie das bei uns beim Tischtennis läuft, da ist der Gegenüber an der Platte dein Gegner, den du mit deinem Können und Geschick besiegen musst mit allen Mitteln. Und anschließend sitzt du mit ihm gemeinsam zusammen beim gemütlichen Essen. Da gibt es keine persönlichen Anfeindungen und Beleidigungen.

Das wäre doch mal was, wenn man gemeinsam nach einem Spiel einen gemütlichen Ausklang im Gruppenraum macht. Wenn’s soweit ist, bin ich dann gerne derjenige, der am Buffett steht und den Spielern beider Mannschaften Kartoffelsalat auf die Teller schöpft.

Björn Fix
Über Björn Fix 266 Artikel
Björn Fix (bf), Jahrgang 1970, passionierter Fotoreporter und ständiger Mitarbeiter bei PF-BITS seit der ersten Stunde. Als gut informierter, zuverlässiger und gern gesehener Zuschauer und Beobachter ist er vor allem zuständig für aktuelle und "fixe" Berichterstattungen aus der Region.