Fliegen ist ein schönes und -statistisch gesehen- auch sicheres Hobby. Nur zwischendurch kann es auch mal zu brenzligen Situationen kommen, wenn der Weg bis zum nächsten Flugplatzgelände etwas länger ist, als geplant. (Lesezeit: 3 Minuten)
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Zum Schluss ist es dann doch an der Thermik gescheitert, der Rundflug von Sinsheim über Aalen und über das Neckartal bei Winzeln, rund sechs Kilometer westlich von Oberndorf am Neckar. „Etwa 200 Meter Höhe haben mir noch gefehlt, dann hätte ich es bis nach Mühlacker geschafft.“
Fünf Stunden nach seinem Start landete ein Pilot mit seinem Segelflugzeug auf einem Acker bei Tiefenbronn. Dort muss er jetzt auf seinen Kollegen warten, der ihn mit Auto und Transportanhänger wieder abholt. Das Abendessen wird sich wohl ein wenig verzögern, aber seine Frau sei das gewohnt.
Notlandungen kommen regelmäßig vor
„Etwa zwei bis dreimal im Jahr kommt es vor, dass man außerhalb des Flugplatzes runter muss“, man sucht sich dann einen braunen Acker für die Notlandung, denn wenn ein Traktor über das Feld fahren kann, hält der Boden auch ein Flugzeug aus.
Bei grünen Flächen ist das etwas ungewiss, da die Grashöhe schlecht einzuschätzen ist. Auch ein Maisfeld ist von oben nicht gleich als solches zu erkennen. „Und wenn man mal unten ist, kann man mit einem Segelflieger ja nicht einfach wieder durchstarten“ lacht der Pilot.
„Vor zwei oder drei Jahren hat ein Segelflieger die neue Autobahn bei Stuttgart benutzt, die zwar schon fertig, aber noch nicht freigegeben war“, erzählt der Hobbypilot. Das Problem damals war nur, so schildert er, dass die dreispurige Autobahn eine Breite von etwa 15 Meter hat, der Flieger allerdings eine Spannweite von 18 Meter hatte. So kam es, dass der Flieger rechts und links auf der Leitplanke hing und einiges beschädigt wurde. Eine kostenintensive Reparatur war fällig.
Teures Hobby
Ein Segelflugzeug, welches 50 Jahre alt ist, bekommt man schon für etwa 2.000 Euro. Ein neues Modell kann schon mal mit entsprechender Ausstattung mit 300.000 Euro zu Buche schlagen. Nach oben sind da keine Grenzen gesetzt. Es gibt Vereine, die für ihre Mitglieder ein oder mehrere gemeinsame Flugzeuge anschafft und diese dann von den Mitgliedern ausgeliehen werden können.
Hilfsbereitschaft sehr hoch
Erfreut zeigte sich der Pilot auch über die Hilfsbereitschaft der Vorbeifahrenden. „Es haben schon einige gehalten und gefragt, ob sie etwas helfen können.“ Direkt helfen kann man zwar nicht, aber es könnte ja sein, dass das Mobiltelefon des Piloten keinen Empfang oder keinen Strom mehr hat, von daher sollten Passanten ruhig anhalten und nachfragen, wenn sie einen notgelandeten Segelflieger sehen.
Und bei dieser Gelegenheit kann man auch mal von ganz nah so ein tolles Sportgerät betrachten.