Spatenstich für Medizintechnik-Labor an der Hochschule Pforzheim

Freude über den ersten Baggerbiss: Angela Wenzel, Beauftragte für Gebäude und Infrastruktur an der Fakultät für Technik, und Tobias Preckel, Professor im Studiengang Medizintechnik und Leiter des entstehenden Analytiklabors an der Tiefenbronner Straße.

Hochschule stärkt mit Neubau eines modernen Labors den Studiengang Medizintechnik.

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Studierende, Professoren und Mitarbeiter haben aktuell Grund zur Freude: Am Standort der Fakultät für Technik entlang der Tiefenbronner Straße beginnen die Bauarbeiten für ein neues Labor, das die Hochschule Pforzheim aus eigenen Mitteln finanziert. Auf 123 Quadratmetern sollen biochemische Analytik und molekulare Diagnostik erlebbar und begreifbar werden. „Bislang fanden die Laborübungen in einem dafür vorübergehend angepassten Seminarraum statt. Der Neubau schafft uns inhaltlich noch mehr Möglichkeiten und garantiert unseren Studierenden weiterhin eine Ausbildung auf höchstem Niveau“, freut sich Laborleiter Professor Dr. rer. nat. Tobias Preckel.

Alleinstellungsmerkmal in Pforzheim: Molekulare Ausrichtung der Medizintechnik

Laboraufsichts- und Besprechungsraum, ein großer Laborarbeitsraum mit einem Laborvorbereitungs- und einem Laborinstrumentenraum – entstehen soll ein etwa 23 Meter langes und sieben Meter tiefes einstöckiges Gebäude in Modulbauweise für Gruppen von bis zu zwanzig Studierenden. Verwendete Geräte und Chemikalien sollen Teile der Grundausstattung sowie die Vorgehensweise in einem biochemischen Forschungslabor widerspiegeln. „Im Umgang mit Proben und Geräten vermitteln wir grundlegende Methoden im Umgang mit biochemischen Molekülen, wie zum Beispiel Proteinen. Die Versuche sollen quantitative Ergebnisse liefern. Die Studierenden lernen präzises Arbeiten mit kleinen Substanzmengen und bekommen die Möglichkeit, den Erfolg ihrer Arbeit objektiv zu bewerten“, so Laborleiter Tobias Preckel.

„Dass wir neben den ingenieurwissenschaftlichen Inhalten den molekularen Aspekt der Medizintechnik in den Fokus rücken, unterscheidet unseren Studiengang von vielen anderen medizintechnischen Studiengängen. Man kann sagen, dass Pforzheim hier im Vergleich mit den meisten anderen Hochschulen ein Alleinstellungsmerkmal bietet, das unsere Studierenden in enger Abstimmung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie den Anforderungen des Marktes optimal auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet“, so der Professor für Medizintechnik.

„Bezugsfertig wird das Labor voraussichtlich im Januar 2019“, so Angela Wenzel, Beauftragte für Gebäude und Infrastruktur an der Fakultät für Technik, die die langjährige Konzeption und Planung sowie die jetzige Realisierung des Projekts „Analytiklabor“ in enger Abstimmung mit dem Amt Pforzheim von Vermögen und Bau Baden-Württemberg verantwortet. „Ich freue mich, dass wir für unsere Studierenden, Mitarbeiter und Professoren diese besondere Arbeitsumgebung schaffen können“, so Angela Wenzel. Im Zuge der interdisziplinären Ausrichtung der Hochschule Pforzheim soll das neue Analytiklabor auch Raum für Projekt- und Forschungsarbeiten anderer Studiengänge der Hochschule Pforzheim bieten.

Molekulare Diagnostik als Schnittstelle zwischen Technik, Biochemie und Medizin

Mithilfe chemischer, physikalischer und molekularbiologischer Methoden untersucht die Biochemie die Vorgänge in Lebewesen. Damit bildet sie die Grundlage der Forschung auf vielen Gebieten der Medizin. Die molekulare Diagnostik, die in vielen medizintechnischen Systemen abläuft, basiert auf biochemischen Tests. Ein Beispiel aus der Praxis: Auf der Suche nach Krankheitsursachen liefern Enzymtests bei der Blutanalytik Medizinern schnelle und zuverlässige Ergebnisse.

Durch den demografischen Wandel, das verstärkte Gesundheitsbewusstsein und den medizinisch-technischen Fortschritt ist die Medizintechnikbranche seit Jahren im Aufwind. Die Hochschule Pforzheim hat hierauf mit der Einrichtung des Bachelor-Studiengangs Medizintechnik reagiert. Konzipiert in enger Abstimmung mit regionalen Medizintechnik-Unternehmen ging dieser zum Wintersemester 2012/2013 an den Start.

Absolventen des Studiengangs arbeiten in der Entwicklung, der Zulassung und im Vertrieb medizintechnischer Produkte, aber auch in der Beratung von Industrieunternehmen und öffentlichen Institutionen des Gesundheitswesens. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld umfasst die Einrichtung, die Instandhaltung und das Qualitätsmanagement in Kliniken und Laboren.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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