Förderverein will in das Nagoldfreibad investieren

312 Mitglieder zählt der noch junge Förderverein und möchte das Nagoldfreibad nachhaltig erhalten. Besucherrekord in 2019 mit 54.872 Besuchern.

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Volles Haus in der Sonnenberg Gaststätte herrschte bei der ersten Mitgliederversammlung des Fördervereins Nagoldfreibad Pforzheim. Bereits 312 Mitglieder zählt der erst im Juni dieses Jahres gegründete Förderverein und „der Zulauf ist ungebrochen“, freut sich der Vorsitzende Jörg Müller. Zahlreiche Mitglieder folgten der Einladung zur Mitgliederversammlung, darunter auch die Stadträte Dr. Hans-Ulrich Rülke MdL, Dr. Marianne Engeser, Petra Bösl, Emre Nazli und Christof Weisenbacher.

Wo bundesweit und andernorts in der Region die Besucherzahlen rückläufig sind, konnte das Nagoldfreibad erneut um mehr als 6.000 Besucher in diesem Jahr zulegen und mit 54.872 Badegästen eine neuen Rekord verbuchen. „Dies unterstreicht die Bedeutung dieses einzigartigen Bades für die Pforzheimer als Ort der Erholung und des Breitensports sowie als sozialer Ort der Begegnung“, so Müller. Was sich in über 80 Jahren über Generationen hinweg bewährt habe, könne für die nächsten 80 Jahre nicht falsch sein.

Neben der Entwicklung eines bürgerschaftlichen Betriebsmodells geht es dem Förderverein nun vorrangig darum, anstehende Investitionen als Ersatz für die veralteten technischen Anlagen und die teils maroden Becken auf den Weg zu bringen. „Ein weiteres jährliches Flicken macht bei dem bestehenden Zustand keinen Sinn. Nachhaltig investieren heißt grundlegend sanieren und dann ist auch für die nächsten 30 bis 40 Jahre wieder Ruhe. Es geht hier um Lebenswerte für Generationen“, so Müller.

Gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrs- und Bäderbetriebe (EPVB) und dem hinzugezogenen Pforzheimer Ingieurbüro igp hat der Förderverein bereits erste Ideen entwickelt. Zur Diskussion stehen die vollständige Erneuerung der Anlagentechnik und der Einbau von Edelstahlbecken in zwei Bauabschnitten. Dies erlaube die weitgehende Aufrechterhaltung des Sommerbadebetriebs. Die Technik könnte in einer ersten Winterpause parallel zur bestehenden Technik in einem neu zu errichtenden Bauwerk aufgebaut werden. In einer zweiten Winterpause könnten dann die Edelstahlbecken eingebaut und an die neue Technik angebunden werden.

Der EPVB werde nun die Erarbeitung eines Maßnahmenkonzeptes mit Grobkostenschätzung beauftragen. „Damit schaffen wir belastbare Entscheigungsgrundlagen. Wenn wir die Maßnahmen in den nächsten Haushalt einbringen, wäre eine Umsetzung bis zur Freibadsaison 2023 realistisch“, so der Vorsitzende Jörg Müller. Der breite Rückhalt in der Bevölkerung und der fraktionsübergreifende Zuspruch stimmt die Mitglieder des Fördervereins dabei zuversichtlich.

Bericht der Stadträte über die Begehung des Nagoldbades

Die anwesenden Stadträte berichteten von einer zuvor erfolgten Begehung des Nagoldfreibads. Dr. Marianne Engeser (CDU) zeigte sich optimistisch, dass die Sanierung des Bades im Rahmen des Gesamtbäderkonzeptes gelingen könne. „Ich wünsche mir für das charmante, schöne Bad ein gemeinschaftliches Engagement“, so Engeser. Auch Dr. Hans-Ulrich Rülke MdL (FDP) sprach sich klar für die Investition in das Nagoldfreibad und den zukünftigen Betrieb als Genossenschaftsmodell aus. „Solange wir Geld für Projekte wie die Ornamenta aufbringen können, kann das Nagoldbad nicht scheitern“, so Rülke.

Ebenso zeigten sich Emre Nazli (GL) und Christof Weisenbacher (WiP) einig, dass es im Rahmen des Bäderkonzeptes klappen müsse, zusammen mit dem Förderverein eine Perspektive für das Nagoldfreibad zu entwickeln. Jörg Müller, selbst tätig im Projektmanagement, merkte an, dass es nun auch vordringliche Aufgabe der Stadt sei, Strukturen und Kapazitäten aufzubauen, die zur Bewältigung der in der Pforzheimer Bäderlandschaft anstehenden Investitionen befähigt sind. „Derartige Infrastrukturprojekte erfordern andere Organisationsformen und Kompetenzen als das Aufstellen von Einsatzplänen für Schwimmmeister“, so Müller.

Verein möchte gemeinnützig werden

Als Kassenprüfer wurden Dr. Marianne Engeser und Karin Herkommer gewählt. Die Mitglieder beschlossen ferner einstimmig eine zur Erlangung der Gemeinnützigkeit erforderliche formale Satzungsänderung. Für das nächste Jahr plant der Förderverein in Kooperation mit anderen Institutionen und Vereinen wieder zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten im Nagoldfreibad. Über die Wintermonate trifft sich der Förderverein jeden 2. Donnerstag im Monat zu einem Stammtisch im Restaurant Goldener Anker. Nächster Termin ist 09.01.2020 um 19 Uhr. Zum Abschluss der Versammlung überreichte Uschi Billeter dem Förderverein einen Spendenscheck über 200 € von den Teilnehmern der von ihr im Nagoldfreibad geleiteten Yoga-Gruppe.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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