Stadtarchiv präsentiert Neuerscheinung zur Stadtgeschichte

Ausschnitt des Buchumschlags "Neue Beiträge zur Pforzheimer Stadtgeschichte Band 6"

Sechster Band enthält Aufsätze zu Pforzheims Geschichte vom Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit.

(Lesezeit: 3 Minuten)

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In der zentralen Reihe des Stadtarchivs Pforzheim für Aufsätze zur Stadt- und Regionalgeschichte, den „Neuen Beiträgen zur Pforzheimer Stadtgeschichte“, ist kürzlich Band 6 erschienen. Im vorliegenden sechsten Band versammeln sich sechs Aufsätze zur Geschichte Pforzheims vom Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit. Dabei wird Stadtgeschichte zur Lokal-Geschichte im wahrsten Sinne des Worte: Um die Geschichte von Pforzheimer Orten, aber auch von Ankommen und Emigration in und aus Pforzheim geht es im vorliegenden Band schwerpunktmäßig.

Durch den gemeinsamen örtlichen Bezugspunkt Pforzheim werden unterschiedliche Themen aus verschiedenen Epochen zusammengeführt: Den Auftakt bildet der Beitrag des städtischen Denkmalpflegers Christoph Timm, der zum 100. Jubiläum der Wartbergsiedlung die Entstehung der Siedlung vor dem Hintergrund der städtebaulichen wie politischen Strömungen der Zeit beleuchtet.

Johannes Reuchlins Flucht vor der Pest untersucht Patrick Sturm, Leiter des Stadtarchivs Siegen. Ausgehend von der konkreten Erfahrung des Pforzheimer Gelehrten erweitert er den Fokus auf zeitgenössische Deutungen und Reaktionen angesichts der Seuche.

Jan Ilas Bartusch von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften konnte für die Publikation der bei den archäologischen Grabungen auf dem Rathaushof gefundenen Inschriften gewonnen werden, die gewissermaßen einen Blick durchs Schlüsselloch auf die mittelalterliche und frühneuzeitliche Stadtgeschichte gewähren. Damit findet der 2003 erschienene Band der Inschriften der Stadt Pforzheim eine aktuelle inhaltliche Fortsetzung.

Die Ergebnisse einer Spurensuche anderer Art präsentiert der Berliner Diplom-Archivar Ulf Rathje, der ausgehend vom Wohnhaus der jüdischen Pforzheimer Familie Posner in der Friedenstraße deren Geschichte von Verfolgung, „Arisierung“ und Emigration nachzeichnet. Die Potsdamer Doktorandin Florentine Schmidtmann stellt hingegen die Aufnahme von Flüchtlingen aus der SBZ/DDR nach dem Zweiten Weltkrieg dar. Im Band enthalten ist ferner der Jahresbericht des städtischen Denkmalpflegers für die Jahre 2016 bis 2018.

Der Band vereint einen bunten Strauß historischer Themen, Fragestellungen und Methoden. „Das zeigt“, so Pforzheims Bürgermeisterin Schüssler, „wie unterschiedlich die Fragen an die Geschichte unserer Stadt sind, mit der sich Forscher aus den verschiedensten Kontexten auseinandersetzen.“

Die „Neuen Beiträge zur Pforzheimer Stadtgeschichte“ erscheinen in unregel-mäßigen Abständen von etwa drei bis vier Jahren. Herausgeberinnen des aktuellen Bandes 6 sind Klara Deecke und Sonja Hillerich, Leiterin und stellvertretende Leiterin des Stadtarchivs. „Es ist schön, dass die Forschungsfrüchte unserer Benutzer auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – ganz besonders, wenn sie wissenschaftlichen Anspruch haben, wie die hier vorgestellten Beiträge,“ freut sich Sonja Hillerich.

Ermöglicht wurde die Publikation durch eine Spende des Fördervereins für das Stadtarchiv Pforzheim e. V. Die fest gebundene Auflage hat 304 Seiten mit insgesamt 168 zum Teil farbigen Abbildungen. Verleger ist der verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher. Die Lektüre kostet 18,90 Euro und ist im Buchhandel und direkt beim Verlag zu erwerben.

Quelle(n): pm

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