Stadt startet Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

Raupen des Schädlings werden erstmals mit einem umweltverträglichen Insektizid bekämpft.

(Lesezeit: 3 Minuten)

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Ab Montag, 17. Mai 2021, beginnt die Stadt Pforzheim mit der diesjährigen Bekämpfung der Eichenprozessionsspinnerraupen. Bei der Prophylaxe setzt das Grünflächen- und Tiefbauamt auf das biologische Präparat „Foray ES“. Das Insektizid wird einmalig mittels einer Sprühvorrichtung vom Boden aus in die Kronen der betroffenen Eichen ausgebracht. Für die Öffentlichkeit bleibt der Bereich um die behandelten Eichen herum für 24 Stunden gesperrt. Behandelt werden ausschließlich Bäume und Baumgruppen, die in den Jahren zuvor starken Befall aufgewiesen haben, und Bereiche, die von der Öffentlichkeit frequentiert werden.

In Pforzheim sind die Raupen mit ihren gefährlichen Brandhärchen bereits seit über 10 Jahren aktiv. Hauptsächlich Eichen werden vom Eichenprozessionsspinner befallen. Sehr gerne besiedeln die Raupen in großer Zahl sonnenbeschienene, solitär stehende Bäume. Die Raupen sind zwischen Mai und August aktiv. Dabei durchläuft die Schmetterlingsraupe sechs Entwicklungsstadien bis zu ihrer Verpuppung zu einem unscheinbaren Falter. Bereits ab Mitte Mai haben die Raupen ihre gefährlichen Brandhärchen ausgebildet. Diese können bei Kontakt mit der menschlichen Haut über mehrere Tage hinweg zu Reizungen, Jucken und im Extremfall zu Atemstörungen führen.

Bei drohender Gefahr schießen die Raupen ihre Brandhärchen ab. Der Wind kann die feinen Härchen in alle Himmelsrichtungen verteilen. Noch Montate nach dem Abschuss wirkt das Gift in den Brandhärchen. Auch in den sogenannten Gespinstnestern (darin sammeln sich viele hundert Raupen zur Tagesruhe) lauern die feinen Brandhärchen. Diese bis zu fußball-großen Nester verweilen noch über viele Monate, nachdem die Raupen sich zu Faltern entwickelt haben, an Stämmen und Ästen der Eichen. Auch der Boden im Umfeld befallener Eichen ist mit den feinen Härchen kontaminiert. Deshalb ist es ratsam, ab Mitte Mai bis September die Nahbereiche befallener Eichen zu meiden. Vor allem spielende Kinder mit häufigem Bodenkontakt sind während diesen Monaten Opfer der gefährlichen Brandhärchen.

In den zurückliegenden Jahren hat das Grünflächen- und Tiefbauamt die Massenvermehrung des Eichenprozessionsspinners punktuell mittels mechanischer Bekämpfungsmethoden eingedämmt. Aufgrund klimatischer Faktoren ist diese Methode jedoch bei weitem nicht mehr ausreichend. Etwa 50 Raupen-Hotspots hat das Grünflächen- und Tiefbauamt im urbanen Bereich Pforzheims ermittelt. Im Mittelpunkt stehen Standorte in Parkanlagen, Schulen, Kindergärten, öffentliche Plätze und Bereiche des Wildparks. Deshalb setzt das Grünflächen- und Tiefbauamt seit 2019 zusätzlich zur mechanischen Bekämpfung auf die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mittels eines biologischen Präparates auf Basis von Bacillus thuringiensis mit der Bezeichnung Foray ES.

Betroffene Standorte

Kernstadt

  • Adam-Riese-Straße (Spielplatz)
  • Auf der Rotplatte (Friedhof)
  • Buckenbergschule
  • Carl-Schurz-Straße
  • DDR-Museum
  • Enzauenpark
  • Hercyniastraße (PSG-Parkplatz)
  • Konrad-Adenauer-Straße (Wäldchen/Kita)
  • Kopernikusallee (Ludwig-Ehrhard-Schule)
  • Lochäckerallee
  • Messplatz
  • Schultheiß-Trautz-Straße
  • Sommerbergstraße/Friedrichstraße (Spielplatz)
  • Spielplatz Hachelturm
  • Spielplatz Robinson
  • Spielplatz Tiergarten
  • Strietweg/Husarenstraße
  • Wartbergbad
  • Welschenäcker
  • Wildpark und Parkplatz
  • Wurmberger Straße (Parkplatz & Grünanlage St. Elisabeth)

Büchenbronn

  • Feldbrunnenweg
  • Fuchsenackerweg (Spielplatz)
  • Im Schlägle/Spielplatz

Eutingen

  • Am Wartberg (Kita)
  • Hauptstraße/Julius-Heydecker-Straße (Parkanlage)

Hohenwart

  • Spielplatz Kitzenwiesen

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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