Ein feuchtes, beschlagenes und vielleicht sogar klammes Auto ist im Winter kein Spaß. Ein paar Tipps, wie sie es trockenlegen können. (Lesezeit: 5 Minuten)
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Von Timo Gerstel, Geschäftsführer des Autohaus Gerstel in Pforzheim.
Im Weihnachtsurlaub fällt es vielleicht nicht so sehr auf, dafür dann aber wieder am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub: Die Scheiben sind morgens im Auto beschlagen und dann meist ganz ordentlich. Der Grund ist klar: Im Auto befindet sich Feuchtigkeit, die sich auf den Scheiben (und nicht nur dort) ablegt.
Diesen physikalischen Effekt werden wir (zumindest in unserem Universum) nicht wegzaubern können; wir können ihn jedoch mit einigen Tipps und Tricks deutlich verringern. Sie sind bereit? Holen Sie einen sauberen Lappen!
Scheiben heizen oder wischen?
Moderne Autos haben neben viel Schnickschnack auch sehr segensreiche Einrichtungen wie beispielsweise ein vernünftiges Gebläse für die Windschutzscheibe, das auch direkt beim Starten des Fahrzeuges loslegen kann – oder sogar ferngesteuert ein paar Minuten vorher.
Das ist super, erledigt aber das Problem nicht. Denn es werden hierbei lediglich die Scheibe und der Innenraum beheizt – die Feuchtigkeit jedoch bleibt weitgehend im Auto. Parken Sie das Auto wieder und ist es wieder kalt, dann ist auch wieder die Feuchtigkeit auf den Scheiben.
Daher: Die Feuchtigkeit muss heraus! Siehe oben: Der Lappen muss ran und der Lappen muss dann vor allem auch außerhalb des Fahrzeuges wieder trocknen können.
Scheiben sauber?
Das ist eigentlich schon der wichtigste Tipp, nicht nur für den Winter. Sie sollten die Autoscheiben rundherum immer sauber halten. Und zwar nicht nur außen, sondern vor allem auch innen. Dort entsteht nämlich permanent ein sehr dünner Film an Feuchtigkeit, Fett und Schmutz. Den sehen wir in der Regel nicht, aber genau da legt sich bei Kälte dann gern die Feuchtigkeit innen ab.
Daher: Reinigen Sie zunächst einmal die Scheiben von innen. Das ist gerade bei der Windschutzscheibe eine mühsame Arbeit, aber für eher ungelenkige Zeitgenossen gibt es im Zubehörhandel allerlei Werkzeuge in Form von Lappen mit Teleskopstangen.
Und wenn Sie schon dabei sind: Einfach nur mit dem Lappen drüber, hilft nur kurzfristig. Ein paar Spritzer Glasreiniger hilft Wunder und macht Ihnen gerade die Windschutzscheibe so sauber, dass Sie das auch in allen anderen Jahreszeiten sehr deutlich merken.
Feuchte Sachen im Auto?
Wenn sich Feuchtigkeit von innen auf die Scheiben niederschlägt, dann ist es im Auto feucht. Das hört sich sehr logisch an, aber viele Zeitgenossen schließen da nicht auf die Lösung: Die Feuchtigkeit muss heraus! Prüfen Sie daher einmal kritisch, was in Ihrem Auto an feuchten Dingen herumliegen könnten.
Da sind zum Beispiel Fußmatten aus Stoff. Die haben im Winter nichts im Auto zu suchen, weder vorne, noch hinten. Denn die saugen die Feuchtigkeit der Schuhsolen auf und behalten diese üblicherweise dann auch. Los werden Sie diese Feuchtigkeit dann kaum, denn ist das Wasser in den Matten erst einmal gefroren, kann es nicht verdunsten.
Daher: Fußmatten aus Stoff heraus und Gummifußmatten angeschafft!
Sehr beliebt sind dann „Kleinteile“, die feucht sein könnten. Ein kürzlich gefundenes Beispiel war ein Lappen, den ein Autobesitzer in der Autowaschanlage dazu benutzt hat, die letzten Tropfen aufzufangen. Üblicherweise kein Problem, die Feuchtigkeit verdunstet im Sommer sehr schnell wieder. Aber im Winter, sie ahnen es: Der Lappen bleibt feucht, über Tage und Wochen.
Wir haben aber auch schon ganz andere Ursachen gefunden. Ein nasser Mantel im Kofferraum zum Beispiel, der den ganzen Winter über nicht trocken wurde.
Daher, bei der Gelegenheit: Räumen Sie mal den Kofferraum auf …
Das Auto wird und wird nicht trocken?
Wenn Sie ein so richtig feuchtes Auto haben, helfen tatsächlich nur noch annehmbare Temperaturen. Praktisch wäre hier eine beheizbare Garage, in die so ein nasses Auto für eine Nacht oder ein Wochenende geparkt wird, natürlich mit mindestens einem offenen Fenster. Ein elektrischer Entfeuchter kann im Auto positioniert hier noch nachhelfen Ein Hausmittel ist auch eine flache Schüssel mit Reiskörnern, die Feuchtigkeit aufsaugen können, aber das ist üblicherweise ein Vorgang, der länger dauert.
Wer keine Garage hat und etwas Geld investieren mag, kann sich übrigens auch mit einer Tiefgarage behelfen. Viele Anbieter von Tiefgaragen haben günstige Nachttarife, die sich dafür nutzen lassen. Nachteil ist, dass Sie hier die Scheiben nur ein wenig geöffnet lassen können.
Ein altbekannter Trick ist übrigens nicht zu empfehlen: Offenes Feuer. Vor allem Camper schwören gern auf einen kleinen gasbetriebenen Campingbrenner, der dann im Auto vor sich hinbrennt. Das ist eine Idee, die man nicht gutheißen kann, denn Feuer hat in einem Auto nichts zu suchen. Wenn dieser Brenner umkippt, ist das Inferno da.