Fraktion hält Sperrbezirksverordnung aus dem Jahr 1977 für "nicht mehr zeitgemäß".
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Die Fraktion Freie Wähler und Unabhängige Bürger sieht Bedarf, den Sperrbezirk in Pforzheim auszuweiten, wie das Fraktionsbüro mitteilt. Sperrbezirke sind definierte Bereiche, in den Prostitution entweder überhaupt nicht oder nur zu bestimmten Zeiten erlaubt ist. In Pforzheim umfasst dieser im Prinzip die Kernstadt:
„Die aktuelle Sperrbezirksverordnung ist von 1977 ist nicht mehr zeitgemäß. Wir hören immer wieder Beschwerden von Anwohnern der Bereiche Au, Bleichstraße und Nordstadt über Prostitution – vor allem über Zunahme sogenannter Begleitdelikte“, so der Fraktionsvorsitzende Michael Schwarz. Auch der Leiter der Schutzpolizeidirektion habe bei einem Fraktionsbesuch positiv auf eine mögliche Ausweitung reagiert, da es für die Polizei immer einfacher sei, wenn es klare Vorgaben gäbe, so die Fraktion. Stadtrat Carol Braun, der an Gesprächsrunden „Runder Tisch zur Prostitution“ der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Pforzheim und des Enzkreises teilgenommen hat, ist fest davon überzeugt, dass eine „Sperrbezirksausweitung überfällig ist“, auch wenn es zu einer Verdrängung komme. Stadt und Staat müssten „alles daran setzen“, die „Situation von Menschen in der Prostitution zu verbessern und Ausstiegshilfen zu ermöglichen.“ Die Fraktion verweise auf eine von der EU finanzierte Studie, die bereits 2011 feststellte, dass die Legalisierung von Prostitution in Deutschland zu einer Zunahme des Menschenhandels geführt habe.