Gemeinsame Notfallübung mit Rettungshunden

Gemeinsame Notfallübung mit Rettungshunden des Deutschen Roten Kreuzes Pforzheim-Enzkreis und der Rettungshundestaffel Nördlicher Schwarzwald (Foto: Privat)

DRK und Rettungshundestaffel Nördlicher Schwarzwald üben gemeinsam den Ernstfall - auch mit Luftunterstützung.

(Lesezeit: 3 Minuten)

Ein Szenario: Ein älterer Mann, der auf Medikamente angewiesen ist, ist von seinem Spaziergang nicht zurückgekommen. Die Angehörigen machen sich Sorgen und melden ihn in den Abendstunden bei der Polizei als vermisst. Diese wiederum alarmieren die Leiter der örtlichen Rettungshundestaffeln von Deutschem Roten Kreuz und dem Bundesverband Rettungshunde (BRH), Zachura Aksoy und Thomas Kälber. Die beiden schließen sich telefonisch kurz und rufen über das interne Alarmierungssystem Verstärkung: Kameraden und Hunde machen sich samt Fahrzeugen für die Flächensuche bereit, die DRK-Einsatzführungsunterstützung (EFU) kommt mit ihrem „fahrenden Büro“ zum Einsatzort und die Drohnenpiloten machen ihre Geräte klar für die Unterstützung des Sucheinsatzes von der Luft aus.

Nach eine Stunde schlägt einer der Hunde an und findet den Vermissten, der aufgrund eines Sturzes nicht mehr in der Lage war, aufzustehen. Der Hundeführer kümmert sich um die Erstversorgung einer Platzwunde am Kopf und teilt der EFU über Funk mit, dass ein Rettungswagen benötigt wird. Der Senior ist soweit jedoch stabil und wird ins Krankenhaus gebracht. Aufatmen auf allen Seiten – die Zusammenarbeit klappte reibungslos.

Das beschriebene, fiktive Szenario ist nur ein Beispiel dafür, wie es abläuft, wenn die Ehrenamtlichen alarmiert werden. Dieses Jahr war dies bereits sieben Mal der Fall. Rettungshundearbeit gibt es in dieser Form aber bereits seit den 80er-Jahren in der Region, und seit Februar 2010 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Rettungshundestaffel des DRK-Kreisverbands Pforzheim-Enzkreis und der BRH Rettungshundestaffel Nördlicher Schwarzwald. Die beiden Organisationen sind inzwischen ein eingespieltes Team, das so gut mit Personal, Qualifikationen und Material ausgestattet ist, dass alle Faktoren der Menschensuche im Bereich Pforzheim-Enzkreis komplett abgearbeitet werden können. „Wir sind bundesweit nachalarmierbar und unterstützen nicht selten auch die Staffeln in den Nachbarkreisen bei Einsätzen“, merkt Zachura Aksoy an, die das Team fürs DRK leitet.

Unterstützung aus der Luft mit Drohnen

Die BRH-Rettungshundestaffel Nördlicher Schwarzwald kann aktuell zudem auf zwei Wärmebilddrohnen zurückgreifen. „Deren Haupteinsatzgebiet ist das Auffinden von vermissten Personen – aber auch, um eine Schadenslage darstellen zu können“, erläutert BRH-Staffelleiter Thomas Kälber. Aktuell sei man bundesweit die einzige Organisation mit Sicherheitsaufgaben, die über eine Bilderkennungssoftware verfügt, die aus Farbbildern Personen lokalisieren könne. Beim Waldbrand in Remchingen sowie bei Personensuchen in Huchenfeld, Königsbach-Stein, Heidenheim und Bad Wurzach waren diese Geräte, für die eine spezielle Drohnenpiloten-Ausbildung nötig ist, eingesetzt. „Um noch besser zusammenarbeiten zu können und auch den hiesigen Rettungsdienst unterstützen zu können, hat sich mittlerweile auch das Rote Kreuz eine Drohne angeschafft“, sagt DRK-Kreisbereitschaftsleiter Dominique Krueger. Seitens des Ehrenamtes bestehe großes Interesse, sich nun auch auf dieser Ebene entsprechend weiterzubilden.

Krueger und seine Kameraden freuen sich über die zahlreichen Gemeinsamkeiten und Kompetenzen, die dem Wohl der Bevölkerung zugute kommen. „Wir wollen deshalb auch weiterhin unser Wissen bündeln und daran wachsen“, sagt er.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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