„Designers in Residence“ 2025 stehen fest

Stipendiaten für 'Designers in Residence' 2025 - Lotte Schoots, Jacob Marks, Zhipeng Wang (Fotos: Privat)

Juryentscheidung aus über 400 Bewerbungen für Lotte Schoots, Jacob Marks und Zhipeng Wang.

(Lesezeit: 3 Minuten)

Aus über 400 Bewerbungen aus der ganzen Welt hat eine dreiköpfige Jury, bestehend aus der Modedesignerin Melitta Baumeister, dem Schmuckkünstler Jiro Kamata und dem Industriedesigner Romin Heide, die Stipendiatinnen und Stipendiaten für das Designers in Residence Programm 2025 in Pforzheim ausgewählt. Von April bis Juni 2025 werden Lotte Schoots aus den Niederlanden, Jacob Marks aus Großbritannien und Zhipeng Wang aus China ihre Projekte im EMMA-Kreativzentrum realisieren.

Die Produktdesignerin Lotte Schoots aus den Niederlanden beschäftigt sich mit einem oft wenig beachteten Produkt: Der Verpackung von Schmuck. Sie möchte das Konzept und die Herstellung von Schmuckverpackungen erforschen, um neue Interpretationen der Schmuckschachtel zu präsentieren. „Ich möchte herausfinden, in welcher Beziehung der Schmuck und seine Verpackung stehen und welche Rolle diese beim Erleben des Schmuckes spielt – kann die Verpackung vielleicht sogar eine größere Bedeutung als der Schmuck selbst bekommen?“, erläutert Lotte Schoots. Dazu möchte sie sich auch die verschiedenen Techniken bei der Herstellung von Schmuckverpackungen anschauen, insbesondere auch die Unterschiede zwischen dem Vorgehen und den Zielen bei teurem im Vergleich zu günstigerem Schmuck. Das Ergebnis dieser Forschung wird die Präsentation von fertigen Werken sein, die diese Erkundung unter Verwendung verschiedener Techniken und Materialien darstellen.

Jacob Marks, Industriedesigner aus Großbritannien, führt während seines Stipendiums im „EMMA“ seine Forschung zur Wiederbelebung von Kiefernharz weiter. Das Material, das von Jägern und Sammlern zum Zusammenkleben von Speeren genutzt wurde und sich im 18. und 19. Jahrhundert unter anderem durch den Einsatz im Schiffsbau zur globalen Industrie entwickelte, wurde bald durch erdölbasierte Produkte ersetzt. „Unsere Welt steht aktuell vor vielen ökologischen Herausforderungen. Die zeitgemäße Wiederbelebung des Materials ist mir daher ein großes Anliegen, da seine antibakteriellen, kohlenstoffnegativen, wasserfesten und wiederaufschmelzbaren Eigenschaften es zum idealen Material für unsere heutige Zeit machen“, so Jacob Marks.

Im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung stehen die Erhaltung und Innovation der chinesischen materiellen Kultur und das handwerkliche Erbe vor großen Herausforderungen, wobei auch die individuelle kulturelle Identität in Frage gestellt wird. In diesem Kontext untersucht der Schmuckkünstler Zhipeng Wang, wie er seine kulturübergreifenden Identitäten zwischen China und Deutschland durch die Praxis des zeitgenössischen Kunstschmucks verhandelt und ausdrückt. Durch den Gestaltungsprozess erforscht er seine eigene kulturelle Identität. So wird die Herstellung von Schmuck zu einem Akt der kulturellen Verhandlung, der darauf abzielt, durch die Innovation von Materialien und Handwerkskunst einen neuen Ansatz für zeitgenössischen Schmuck zu entwickeln.

„Die hohen Bewerberzahlen zeigen uns, dass Pforzheim ein attraktiver Arbeitsort für Designschaffende aus der ganzen Welt ist. Wir sind gespannt zu sehen, wie Lotte Schoots, Jacob Marks und Zhipeng Wang ihre Projekte mit den Möglichkeiten vor Ort im EMMA-Kreativzentrum Pforzheim umsetzen“, so Almut Benkert, Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft beim Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP).

Quelle(n): pm

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