Buchreiche "Neue Beiträge zur Pforzheimer Stadtgeschichte" mit siebtem Band.
(Lesezeit: 4 Minuten)Das neue Buch wurde am Dienstag von Kulturbürgermeister Tobias Volle, Kulturamtsleiterin Angelika Drescher und der Leiterin des Stadtarchivs, Dr. Klara Deecke sowie der stellvertretenden Leiterin, Dr. Sonja Hillerich, vorgestellt. „Als Neuling in Pforzheim finde ich diese Reihe besonders spannend und beeindruckend. Es freut mich sehr, dass sie stetig erweitert wird“, so Volle.
Im neuen Band werfen acht Beiträge ein neues Licht auf die Geschichte Pforzheims. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet in diesem Band die städtische Erinnerungskultur aus historischer Perspektive. Dr. Fritz Nagel analysiert die Gründungssage Johannes Reuchlins zu seiner Geburtsstadt Pforzheim, die der bedeutende Humanist in seinem ersten großen Hauptwerk „De verbo mirifico“ aus dem Jahr 1494 erzählt. Gleich zwei Beiträge befassen sich mit der Sage um den Heldentod der vierhundert Pforzheimer in der Schlacht bei Wimpfen im Dreißigjährigen Krieg, die sich 2022 zum 400. Mal jährte: Prof. Dr. Achim Aurnhammer und Dr. Harald Merklin stellen ein weithin unbekanntes, neulateinisches Lobgedicht auf das Pforzheimer Heldenkollektiv von Carl Philipp Friedrich Kurrer aus dem Jahr 1788 vor und bereichern den Band mit einer kommentierten Neuedition des Erstdrucks der Elegie, mitsamt einer deutschen Übersetzung. Dr. Klara Deecke fragt hingegen nach der Deutung und Bedeutung der vierhundert Pforzheimer in der städtischen Erinnerungskultur vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.
Mit seiner Abhandlung zu 150 Jahren Pforzheimer Tourismusgeschichte leistet der umfangreiche Aufsatz von Dr. Christoph Timm ebenfalls einen Beitrag zur Beleuchtung der Stadtidentität im Wandel der Zeit. Damit wird zugleich eine Brücke zu den zeitgeschichtlichen Aufsätzen des Bandes geschlagen, die mit dem 20. Jahrhundert einen zweiten Themenschwerpunkt bilden. Aufbauend auf ihren Vorträgen bei den Veranstaltungen der Stadt Pforzheim anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in den Jahren 2021 und 2023, widmet sich Sabine Herrle der Geschichte der Pforzheimer Familie Kuppenheim und zwar vor, während und nach der NS-Zeit. Den Wieder- beziehungsweise Neuaufbau Pforzheims in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg aus stadtplanerischer Sicht, diskutiert Rüdiger Staub. Kevin Konnerth wendet sich der Geschichte der Städtepartnerschaft zwischen Pforzheim und Gernika zu und erörtert deren Beitrag zu einer deutsch-spanischen Aussöhnung. Komplettiert wird der Band durch den Jahresbericht der städtischen Denkmalpflegerin Stéphanie Toussaint für die Jahre 2019 bis 2022.
Die durchgehend farbige Bebilderung wurde durch eine Spende des Fördervereins für das Stadtarchiv Pforzheim e. V. ermöglicht. Kulturamtsleiterin Angelika Drescher ergänzt: „Im Band steckt die jahrelange Arbeit der Autorinnen und Autoren, aber auch der Herausgeberinnen und des Verlags. Ich danke allen, die zum Gelingen des Buches beigetragen haben. Die Reihe zeigt immer wieder, wie vielfältig die Pforzheimer Stadtgeschichte ist.“
Die „Neuen Beiträge zur Pforzheimer Stadtgeschichte“ erscheinen in unregelmäßigen Abständen von ca. vier Jahren. Herausgeberinnen des aktuellen Bandes sind Dr. Klara Deecke und Dr. Sonja Hillerich. Der Band ist im Buchhandel erhältlich. Die gebundene Auflage hat 400 Seiten und über 160 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen. Die Lektüre kostet 24,80 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.
Quelle(n): pm