
Rettungsdienst in Pforzheim verzeichnet für 2024 über 41.000 Alarmierungen.
(Lesezeit: 3 Minuten)Insgesamt 34.496 musste im Jahr 2024 in Pforzheim ein Rettungswagen ausrücken. Das ist praktisch der gleiche Wert wie 2023 mit 34.467 Einsätzen. Einen Rückgang von rund neun Prozent gab es bei den Einsätzen mit einem Notarzteinsatzfahrzeug, die 2024 insgesamt 6.952 Mal alarmiert wurden. Das teilt der Kreisverband Pforzheim-Enzkreis des Deutschen Roten Kreuzes mit.
Jochen Irion, Rettungsdienstleiter beim DRK-Kreisverband Pforzheim-Enzkreis, sieht hier einen klaren Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Notarzteinsätze und der Rolle der Notfallsanitäter: „Das bedeutet, dass unsere Mitarbeitenden, die in den letzten Jahren kontinuierlich zu Notfallsanitätern ausgebildet wurden, in einem ärztlich festgelegten Rahmen zunehmend mehr Verantwortung für ihre Patienten übernehmen.“ Das DRK bietet zweimal im Jahr, im April und im Oktober, den Start in die dreijährige Ausbildung an. Herbert Mann, DRK-Kreisgeschäftsführer, hebt hervor, dass die Zahl der Auszubildenden über die Jahre kontinuierlich gestiegen ist: „2014 begannen wir mit einer Auszubildenden. Aktuell sind es 34 plus vier von der Bundeswehr und im April kommen wieder neun hinzu. Damit gehören wir zu den größten Ausbildungsbetrieben in Pforzheim und im Enzkreis.“
Zu den häufigsten, lebensbedrohlichen Erkrankungen zählten Herz-Kreislauf-Stillstände oder Schlaganfälle. Oft jedoch wurden sie zu vermeintlichen Notfälle gerufen, die sich vor Ort eher als Fall für den Hausarzt entpuppten. Dies führte in der Folge zu einer Mehrbelastung des Rettungsdienstes und zu Wartezeiten bei so genannten Duplizitätseinsätzen, bei denen der eigentlich für das Gebiet zuständige Rettungswagen gebunden ist und ein anderes Rettungsmittel von einem anderen Standort den Einsatz übernehmen muss. Ursächlich für diese Entwicklung seien unter anderem die veränderte Praxislandschaft, fehlende Hausärzte, schließende Notfallpraxen und überfüllte Notaufnahmen in den Kliniken. Viele Bürger wüssten sich aufgrund dessen oft nicht anders zu helfen, als den Notruf zu wählen.
Der Bereich der so genannten Helfer vor Ort, die auf ehrenamtlicher Basis bei Notrufen als Ersthelfer fungieren, hatten 2024 mit 4.725 Einsätzen ebenfalls fast genauso viele Einsätze wie 2023 mit 4.696 Einsätzen. Die Anzahl an Krankentransporten ist mit 20.723 Fahrten leicht zurückgegangen (2023: 21.211 Einsätze).