Design einer Fingerprothese gewinnt Designpreis

Dascha Bähr entwickelt eine Fingerprothese mit Greiffunktion (Foto/Rendering: Dascha Bähr)

Industrial Design-Absolventin Dascha Bähr erhält Silber beim aed „neuland“.

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Menschen, die einen körperlichen Verlust erlitten haben, mehr Selbstwertgefühl zu geben – das ist das Ziel von Dascha Bähr, Absolventin im Studiengang Industrial Design an der Hochschule Pforzheim. In ihrer Bachelorarbeit „structures of the future“ entwickelte sie eine Fingerprothese. Beim diesjährigen Design-Wettbewerb aed „neuland“ wurde sie dafür mit Silber in der Kategorie Produkt Design ausgezeichnet.

„structures of the future“ bewegt sich im Bereich der Medizintechnik und sucht nach einer Lösung auf die Frage, wie man jenen Menschen, die einen körperlichen Verlust erlitten haben, ein Stück Lebensqualität zurückgeben kann. Bei der Entwicklung ihrer Fingerprothese legte Dascha Bähr sowohl auf die Ästhetik als auch auf die Einfachheit und Funktionalität ihres Produkts viel Wert. Durch das schlichte Design und die fließende Imitation des Fingergelenks möchte die Absolventin die Betroffenen in eine positive Richtung lenken: „Die heutigen Fingerprothesen versuchen, den Verlust zu kaschieren. Mir geht es mit meinem Konzept darum, zu akzeptieren und Potentiale zu entdecken“, sagt die 25-Jährige. Mit ihrer Fingerprothese ermöglicht die Designerin eine Greiffunktion, die mit den bisherigen Varianten nicht möglich ist. Ein erstes Modell fertigte Dascha Bähr mit einem 3-D-Druck. Die Aussparungen im Material ermöglichen die Beweglichkeit.

Die Jury lobte „den intelligenten Materialeinsatz, der das Biegen von Kunststoff ermöglicht und somit die Beweglichkeit herstellt. Gestalterisch schön gelöst ist die Übertragung der Fingerfalten als Struktur auf den Kunststoff, der die natürliche Fingerform abstrahiert aufgreift und damit gleichzeitig ein Gelenk imitiert.“ Der aed e. V. – ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Architektur, Engineering, Multimedia und Design – führte zum achten Mal den Nachwuchswettbewerb „neuland“ durch. Über 500 Arbeiten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Spanien, Russland, Belarus und Mexiko wurde eingereicht.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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