Warum Sie sich genau jetzt impfen lassen sollten!

Auch angesichts der Aufhebung vieler Corona-Schutzmaßnahmen am 20 März ist es nun Zeit. Ein Plädoyer.

(Lesezeit: 6 Minuten)

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Das Thema der Corona-Schutzimpfung bewegt die Republik seit vielen Monaten. Und während die Politik mit der Einführung einer Impfpflicht hadert, gleichzeitig mit fünf zugelassenen Impfstoffen eine ganze Reihe von Impfoptionen existieren, gibt es immer noch eine Vielzahl von Menschen, die einer Corona-Schutzimpfung skeptisch entgegenstehen. Die Impfquote der immer noch freiwilligen Impfkampagne scheint wie festgenagelt bei 76 Prozent zu kleben.

Wie passiert eine Infektion?

Einfache Erklärung: Eine Virusinfektion passiert dann, wenn ein Krankheitserreger einen Organismus befällt und sich dort vermehren kann. Eine Krankheit (in Form von Krankheitssymptomen) tritt dann auf, wenn sich ein eingetretener Krankheitserreger so weit in einem Organismus vermehren konnte, dass der Körper darauf reagiert.

Im Falle von Corona-Erkältungsviren passiert das sehr einfach, nämlich über eingeatmete Tröpfchen und Aerosole. So wie die meisten Erkältungsviren hochansteckend sind – sonst gäbe es nicht jedes Jahr zu regelrechten Erkältungswellen – gilt dies auch für die Viren der Corona-Virenfamilie. Das Sars-CoV-2-Virus aus dieser Familie, das die Covid-19-Erkältung auslöst, ist ein Beispiel dafür und auch noch ein erheblich ansteckenderes.

Der Wettlauf

Nach einer Infektion beginnt ein Wettlauf: Um einen Krankheitserreger zu bekämpfen, muss der Organismus mit seinem Immunsystem entsprechende Gegenmittel „erfinden“, die eine weitere Ausbreitung des Erregers stoppen oder wenigstens bremsen. Das geschieht durch die Bildung von verschiedensten Arten von Antikörpern im Körper. Während diese Bildung von Antikörpern mehrere Tage andauert, hat das Virus zwei entscheidende Vorteile:

  1. Wenn die ersten Krankheitssymptome eintreten, ist der Virus schon längst im Körper und hat sich so weit vervielfältigt, dass die Gesamtzahl seiner Kopien den Körper krank machen.
  2. Die Vervielfältigung des Virus läuft exponentiell. Kopiert sich ein Virus in der ersten Generation erfolgreich, gibt es zwei Erreger, die weitere Zellen befallen können. In der nächsten Generation dann schon vier, dann acht, dann 16, 32, 64, 128, 256, 512, 1024, 2048, 4096 und so weiter.

Man kann also durchaus von einem Wettlauf sprechen, der auch noch eine dritte Komponente hat: Wenn ein Mensch nur von sehr wenigen Krankheitserregern auf einmal befallen wird – beispielsweise weil eine infizierte Person in größerem Abstand steht – dann dauert es deutlich länger, bis eine bestimmte Menge an Krankheitserregern im Organismus „kopiert“ sind. Infiziert sich eine Person mit einer deutlich höheren Erregerlast – zum Beispiel, in dem sich die Person mit einem Handtuch das Gesicht abtrocknet, das kurz vorher eine infizierte Person benutzt hat – dann werden erheblich mehr Erreger auf einmal aufgenommen.

Die Impfung als Zeitvorteil des Körpers

Während ein ungeimpfter Mensch bei seiner Abwehr einer Infektionskrankheit, die er bisher noch nicht hatte, üblicherweise bei Null anfängt, also erst mit vielen Tagen Verzögerung Antikörper bilden kann, gibt eine Impfung einen oftmals entscheidenden Zeitvorteil.

Denn mit einer Impfung mit dem Körper schon vor einer Infektion ein harmloser Bestandteil des Virus präsentiert. Auch gegen diesen harmlosen Erreger wird der Körper entsprechende Abwehrmaßnahmen in Form der Bildung von Antikörpern einleiten, die der Mensch dann üblicherweise mit den so genannten Impfreaktionen spürt. Moderate Impfreaktionen sind also üblicherweise gute Zeichen!

Hat der Mensch nach einer Impfung entsprechende Antikörper gebildet, stehen diese bei einer Impfung einer Infektion mit dem echten Erreger auch eher zur Verfügung. Sie müssen dabei nicht unbedingt eine Infektion gänzlich verhindern – was die derzeitigen Corona-Impfstoffe bei der so genannten Omikron-Variante oft auch nicht leisten – aber sie sorgen auch jetzt noch zuverlässig dafür, dass die Immunsysteme von geimpften Personen nicht gänzlich unvorbereitet auf eine Corona-Infektion sind. Entsprechend aufgefrischt ist ein Impfschutz daher auch immer noch das wichtigste Mittel, um für den eigenen Körper das Risiko einer schweren Corona-Infektion zu verringern.

Die Corona-Pandemie in einer entscheidenden Phase

Nun ist die Corona-Pandemie nicht vorbei, noch nicht einmal ansatzweise. Obwohl so langsam die übliche Erkältungssaison endet, befindet sich das Corona-Infektionsgeschehen derzeit auf einem Allzeithoch. Es gibt also derzeit so viele Corona-Kranke, wie noch nie in dieser Pandemie. Und damit ist auch die Gefahr so groß wie noch nie, mit dem Corona-Virus in Kontakt zu kommen.

Dazu kommt nun die Entscheidung der Bundesregierung, zum 20. März 2022 eine Reihe von bisherigen Schutzmaßnahmen aufzuheben, darunter beispielsweise Schutzmaßnahmen in Betrieben und im öffentlichen Leben. Das heißt, dass die Chance noch weiter steigt, mit dem Virus in Kontakt zu kommen. Auch weil viele geimpfte Personen nun wieder verstärkt am öffentlichen Leben teilnehmen werden.

Während das nun für geimpfte Personen ein überschaubares Risiko darstellt, da sie bei einer Infektion üblicherweise nur wenige Tage an eher moderaten Symptomen leiden, trifft Ungeimpfte die jetzige Situation buchstäblich unvorbereitet. Das, was an zusätzlicher „Freiheit“ für geimpfte Personen mit der Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen bevorsteht, ist für immer noch ungeimpfte Personen ein noch höheres Risiko, an Corona zu erkranken. Und dank des fehlenden Impfschutzes besteht für Ungeimpfte auch weiterhin die deutlich höhere Gefahr, einen schweren Verlauf zu erleiden, vor allem bei Vorerkrankten oder bei Personen bestimmter Risikogruppen wie Übergewichtige.

Jetzt ist die Zeit!

Auch weiterhin gibt es eine Vielzahl an Impfmöglichkeiten in Pforzheim, an allen Tagen der Woche und das auch für Personen ohne Hausarzt. Impfungen sind weiterhin kostenlos und können in den meisten Impfstellen und -ambulanzen in Pforzheim ohne vorherige Terminreservierung verabreicht werden. Ihr gelber Impfausweis ist der Schlüssel, um ihr persönliches Risiko bei einer Corona-Infektion entscheidend zu senken.

Besim Karadeniz
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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen und ist zuständig für den Kontakt zu Partnern und Autoren.