Die studentische Initiative "Rennschmiede Pforzheim" stellt erstes Rennfahrzeug mit Elektroantrieb vor.
(Lesezeit: 3 Minuten)Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.
Dieselskandal, schärfere CO₂-Vorgaben im Rahmen der EU-Klimaziele, Diskussionen über den Bau der ersten europäischen Gigafabrik für Elektroautos eines amerikanischen Herstellers in Berlin – zwar tun sich die Deutschen mit der Anschaffung von Elektroautos weiterhin schwer, nach Angaben des Statistischen Bundesamts hatten 2017 hierzulande nur 0,7 % bzw. 25.056 von insgesamt 3.441.262 neu zugelassenen Pkw einen Elektroantrieb, dennoch ist die Elektromobilität in aller Munde. Auch an der Hochschule Pforzheim: Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren hat die Studierendeninitiative Rennschmiede Pforzheim e.V. jährlich einen Rennwagen mit Verbrennungsmotor entwickelt.
In dieser Saison entsteht nun das erste Auto mit Elektroantrieb. „Der Trend innerhalb der Automobilbranche entwickelt sich hin zu einem ausgeprägteren Bewusstsein für Ökologie und Nachhaltigkeit. Die Rennschmiede will ein Teil hiervon sein. Wir wollen diese Entwicklung mitgestalten und können die schon während des Studiums erworbenen Kompetenzen im späteren Berufsleben optimal einsetzen“, so Katharina Winkler, Projektleiterin der Initiative und Studentin im Bachelor-Studiengang Ressourceneffizienzmanagement. Der erste Elektro-Rennwagen soll im Juli 2020 an den Start gehen.
Die Rennschmiede, ein interdisziplinäres 70-köpfiges Team Pforzheimer Master- und Bachelor-Studierender aller drei Fakultäten, hat sich durch die Konzeption, Konstruktion und Fertigung von Rennwagen im Rahmen des internationalen Konstruktionswettbewerbs für Studierende „Formula Student“ einen Namen gemacht. Die teameigenen Fahrer bringen die selbst konstruierten Boliden immer wieder schnell und fehlerfrei ins Ziel. „Auch die Formula Student Germany (FSG) stellt nach und nach um: In Hockenheim werden ab 2022 keine Verbrenner mehr antreten dürfen“, so der Vorstand der Rennschmiede.
Die neue Bauweise bringt strukturelle Veränderungen innerhalb der Rennschmiede mit sich: Im technischen Bereich werden die Arbeitsgruppen „Electronics“, „Suspension“ und „Aerodynamics“ nun um das Team „High Voltage“ erweitert. Zudem wurde im Rennschmiede-Vorstand ein neuer Posten mit dem Schwerpunkt „E-Konzept“ geschaffen. Katharina Winkler und ihr Team haben sich große Ziele gesteckt: „Wir werden bei den kommenden Events 2020, die im Juli für uns losgehen, mit einem voll funktions- und konkurrenzfähigen Rennwagen an den Start gehen“. In der aktuellen Konstruktionsphase stehen die Entwicklung der Batterie, die Arbeit am Elektromotor und die Leistungselektronik im Fokus. Anfang 2020 beginnen die Fertigung und der Bau des Autos.
Am Freitag, 22. November 2019, findet der alljährliche Informations- und Sponsorenabend der Rennschmiede statt. Ab 18.00 Uhr sind aktuelle Sponsoren zum Austausch an die Hochschule (Fakultät für Technik, Foyer T1-Gebäude, Tiefenbronner Straße 65, 75175 Pforzheim) eingeladen. Die Studierendeninitiative blickt auf die vergangene Saison zurück, stellt das neue Konzept vor und lädt zu einer Führung durch ihre Werkstatt ein. Die kostenlose Veranstaltung steht auch weiteren Interessierten offen. „Unsere Umstellung auf Elektro ist für viele Sponsoren, die sich auf neue Antriebskonzepte konzentrieren, besonders interessant. Wir freuen uns auf neue Kontakte“, so Katharina Winkler.
Quelle(n): pm