Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners beginnt wieder

Schädlinge werden mit chemischen und auch mit biologischen Abwehrmaßnahmen bekämpft.

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Der Blick auf eine Horde Raupen des Eichenprozessionsspinners geben nicht nur für Schreckhafte ein verstörendes Bild ab, sondern sind auch eine regelrechte Plage, die sich durch die Massenvermehrung dieser Art in den letzten Jahren in praktisch allen Bundesländern verbreitet hat. Bei Menschen und Tieren können die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner Hautreaktionen bis hin zu allergischen Schocks und Entzündungen auslösen.

Auch in Pforzheim lassen sich diese Tiere, die vornehmlich auf Eichen ihre charakteristischen Prozessionen (daher auch der Name) zeigen, beobachten. Die Stadt Pforzheim bekämpft bereits seit mehreren Jahren entsprechende Populationen, um die Verbreitung einzudämmen.

Neben der Bekämpfung mit chemischen Mitteln hat sich das Grünflächen- und Tiefbauamt im letzten Jahr dafür entschieden, auch auf eine natürliche Schädlingsbekämpfung zu setzen. Dafür wurden an den bekannten Brennpunkt-Eichen auf Spielplätzen, in Parks und Grünanlagen neue zusätzliche Vogelnistkästen aufgehängt. Vögel sind natürliche Feinde des ESP, da sie die Raupen fressen, bevor diese sich entwickeln können.

Zur Bekämpfung werden ausgewählte Eichenbäume in exponierter Lage mit einem biologischen Präparat besprüht. Die Behandlung wird zum einen an solchen Bäumen vorgenommen, bei denen das Grünflächen- und Tiefbauamt aufgrund des vergangenen Jahres einen erneuten Befall erwartet, zum anderen an Bäumen, an denen bei Kontrollen zu Beginn des Blattaustriebs ein einsetzender Befall festzustellen war. Mit dem Blattaustrieb setzt bei den Raupen der Schlüpfvorgang ein, da mit dem Eichenlaub nunmehr Nahrung zur Verfügung steht. Erst ab dem Schlüpfen lässt sich mit den angewandten Präparaten die erforderliche Wirkung erzielen. Die Bäume an denen Nistkästen angebracht wurden, werden nicht mit dem biologischen Präparat besprüht.

Die Eichenbestände werden im Nachgang ständig beobachtet und regelmäßig kontrolliert, um einen möglichen Befall trotz Prophylaxe möglichst früh erkennen und bekämpfen zu können. So will die Stadt etwaige gesundheitliche Auswirkungen im öffentlichen Raum so gering wie möglich halten und die Verkehrssicherheit der Bäume gewährleisten. Dennoch auftretende Befälle werden von derselben Fachfirma behandelt, indem die Raupen abgesaugt werden. Aufgrund der milden Witterungsbedingungen während des Winterhalbjahres hält die Stadt Pforzheim ein erhöhtes Vorkommen von Eichenprozessionsspinnern für möglich.

Infoblatt in Zusammenarbeit mit dem Reuchlin-Gymnasium

Zur ergänzenden Aufklärung über den Eichenprozessionsspinner hat das städtische Grünflächenmanagement in Zusammenarbeit mit dem TheoPrax-Seminarkurs des Reuchlin-Gymnasiums einen Flyer entworfen, der über gesundheitliche Risiken durch die Raupen aufklärt, wirksame Schutzmaßnahmen aufzeigt und Handlungsempfehlungen gibt.

Unter www.pforzheim.de/eps ist der Flyer digital zugänglich. Über das Amt für Bildung und Sport wird er zudem an Schulen verteilt. Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten, die im vergangenen Jahr einen starken Befall zu verzeichnen hatten, wurden über die Spritzaktion vorab telefonisch informiert.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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