Zu- und Absagen für Kitaplätze werden versendet

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1.363 Zusagen stehen 1.224 Absagen gegenüber. Kinder mit höchster Priorisierung können alle berücksichtigt werden.

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Die von Eltern erwarteten Zu- und Absagen für Kita-Plätze werden seit Freitag von den Kindertageseinrichtungen versandt. Und das mit durchwachsenen Bescheiden, denn den 1.363 Zusagen stehen immerhin 1.224 Absagen für Aufnahmen in den drei von den Eltern angegebenen Wunscheinrichtungen zum gewünschten Aufnahmetermin gegenüber – demnach liegt die Quote der Zusagen bei gerade einmal 53 Prozent.

„Es ist für die Verwaltung, aber auch die Kindertageseinrichtungen sehr frustrierend, vielen Kindern und Eltern aktuell den Platzwunsch nicht erfüllen zu können“, so Oberbürgermeister Peter Boch in einer Mitteilung der Stadt. Die Zahl der betroffenen Eltern sei leider höher als im letzten Jahr mit 1.129 Absagen. „Wir werden aber voraussichtlich vielen Familien im Lauf des Kitajahres noch nachträglich ein Angebot unterbreiten können“, so Boch. Eine zusätzliche Nachvermittlung könne in diesem Jahr noch durch die Inbetriebnahme der Kita Postareal/Zeppelinstraße (70 Plätze), die geplante Inbetriebnahme einer zweiten Gruppe der Naturkita in Huchenfeld (20 Plätze) und zusätzliche Plätze in der Kindertagespflege (TaPiR) gelingen, ebenso durch unterjährig frei werdende Plätze.

Weitere Gründe für die hohe Anzahl der Absagen sind zum einen der Fachkräftemangel. Bestehende Einrichtungen können zum Teil aufgrund von Fachkraftmangel nicht im Vollbetrieb oder in vollständiger Modulvielfalt geführt werden. So konnten in drei Einrichtungen unterschiedlicher Träger insgesamt sieben Gruppen noch nicht eingerichtet werden. „Stadt und Träger haben in den letzten Jahren die Ausbildungskapazitäten erhöht und durch zusätzliche FSJler und FSJlerinnen die Weichen für eine Entlastung der angespannten Personalsituation geschaffen“, sagt Bürgermeister Frank Fillbrunn. Hier müsse auch in Zukunft jeder einzelne Träger von Kindertageseinrichtungen viel Engagement in Personalgewinnung, aber auch Personalentwicklung und damit Sicherung von Fachkräften investieren.

Ein weiterer Einflussfaktor zeige sich durch so genannte Rückstellungen von an sich schulreifen Kindern, der auch durch die Corona-Krise verstärkt wurde. Dieser Rückstellungseffekt werde aber in diesem Jahr letztmalig spürbar sein durch die Verlegung des Einschulungsstichtages vom 31. Juli 2021 auf den 30. Juni 2022. Insgesamt verbleiben aus diesen Gründen in diesem Jahr etwa 130 Kinder ein Jahr länger in der Kita als geplant.

Alle Kinder mit hohem Bedarf versorgt

Dennoch sei es trotz der angespannten Zahl an Kitaplätzen gelungen, alle Kinder mit Höchstpunktzahlen und damit einer höheren Priorisierung bei der Platzvergabe zu versorgen. „Die konsequente Umsetzung der Kriterien zur Platzvergabe ist uns ein wichtiges Anliegen“, stellt Bürgermeister Frank Fillbrunn heraus. „Kinder, die sich bereits in Betreuung befanden, benötigen verlässlich eine Anschlussbetreuung. Für zukünftige Erstklässler wiederum ist es wertvoll, vor dem Schuleintritt für mindestens ein Jahr eine Kita besuchen zu können, um einen guten Schulstart zu haben“, so Fillbrunn.

Der Ausbau der Betreuungsplätze habe weiterhin allerhöchste Priorität, gleichzeitig steige allerdings der Bedarf. „Zusätzlich erwägen einige Träger ältere Einrichtungen zu schließen. Wir stehen also vor der Herausforderung, in Zukunft nicht nur neue sondern auch den Ersatz für bestehende Einrichtungen schaffen zu müssen“, so der Rathauschef weiter.

Besim Karadeniz
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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen und ist zuständig für den Kontakt zu Partnern und Autoren.