„Dankbarkeit und Zuversicht“ bei Mitgliederversammlung des Fördervereins Nagoldfreibad

Mitgliederversammlung des Fördervereins Dillweißenstein am 23. November 2023, von links: Beate Moguel (Beisitzerin), Bernd Bohnenberger (Beisitzer), Birgit Bissing (Beisitzerin), Dr. Gregor Sommer (Beisitzer), Johannes Müller (2. Vorsitzender), Beate Goldenbaum (Beisitzerin), Simone Rothfuß (Schriftführerin), Jörg Müller (1. Vorsitzender), Hans Draskowitsch (3. Vorsitzender), Gabriele Münster (Beisitzerin), Michael Zoll (Beisitzer), Jens Kühn (Beisitzer) im Hintergrund v.l.n.r. Kiosk-Pächter Gabriel Jivanov mit Imbiss-Team (Foto: Boris Bissing)

Mitgliederversammlung geprägt von der geplanten Übernahme des Nagoldfreibads durch die Stadtwerke Pforzheim.

(Lesezeit: 6 Minuten)

Dankbarkeit und Zuversicht prägten die Stimmung bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Fördervereins Nagoldfreibad Pforzheim am 23. November 2023. Zu Beginn der Veranstaltung im vollbesetzten Saal des Gasthofs Sonnenberg äußerte sich der FDP-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Dr. Hans-Ulrich Rülke und auch Fördervereinsmitglied in seinem Grußwort mehr als zufrieden mit der sich für das Nagoldfreibad nicht zuletzt dank des beeindruckenden Engagements des Fördervereins abzeichnenden Entwicklung. „Ich bin zuversichtlich, dass auch die letzten vom Gemeinderat zur Übertragung des Bades an die Stadtwerke noch zu treffenden Beschlüsse von einer breiten Mehrheit Zustimmung erfahren werden“, so Rülke.

Auf besonderes Interesse stießen dann auch die weiteren Berichte der Verwaltungsspitze und der Stadtwerke zum aktuellen Stand der Sanierung des Freibads. Erster Bürgermeister Dirk Büscher gab einen positiv gestimmten Überblick über alle laufenden Bäderprojekte in der Stadt. Georg Busch zeigte sich als Betriebsleiter der Pforzheimer Bäderbetriebe erfreut, dass sich die Personalsituation entspannt habe und die Öffnungszeiten im Nagoldfreibad gegenüber dem Vorjahr wieder nahezu normalisiert werden konnten. Neben der Erneuerung einiger technischer Anlagen wurde 2023 auch das vom Förderverein vorgeschlagene Sonnensegel über dem Planschbecken installiert. Die Besucherzahlen seien im Nagoldfreibad in dieser Saison wieder deutlich angestiegen, wenngleich sie in beiden Freibädern noch hinter den Zahlen vor der Pandemie zurückblieben.

Der Vorsitzende des Fördervereins Jörg Müller dankte den Vertretern der Stadt für einen „wunderschönen Sommer“ im Nagoldfreibad. „Die Menschen fühlen sich hier wohl. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hegen und pflegen dieses Bad mit Liebe und sorgen für eine familiäre Atmosphäre. Auf dieses Team können Sie stolz sein, Herr Busch“, so Jörg Müller. Ebenso habe sich der neue Kiosk-Pächter Gabriel Jivanov als Glücksgriff für das Bad erwiesen. Für das echte Freibad-Feeling brachte dieser sogar seinen Imbiss-Wagen zur Mitgliederversammlung und bewirtete die Anwesenden mit Currywurst, „Freibad-Pommes“ und Co.

Der Förderverein dankte der Stadt auch für die Möglichkeit, dass mit Kinderschwimmkursen und vielfältigen Veranstaltungen wie dem Dillweißensteiner Triathlon, Open-Air Kino, Mondschein-Party oder Kultur am Beckenrand wieder Glanzlichter für die Stadt gesetzt werden konnten. Durch Kooperationen mehrerer Organisationen und Vereine fänden gleichzeitig Menschen zum Gemeinwohl der Stadt neu zusammen. Auf über 600 Mitglieder ist der Förderverein inzwischen angewachsen und zum Vereinsschwimmen kommen jeden Dienstagabend bis zu über 100 Mitglieder zum Schwimmen und zum gemütlichen Feierabendausklang am Freibadkiosk.

Wie berichtet, soll das Nagoldfreibad gemäß Grundsatzbeschluss des Gemeinderats an die Stadtwerke Pforzheim übertragen und von diesen saniert werden. Bernd Hagenbuch, Prokurist und verantwortlicher Projektleiter der Stadtwerke berichtete über den Stand der Sanierung. Anfang November wurde im Rahmen eines EU-weiten Vergabeverfahrens ein Büro für die Generalplanung der Sanierung ausgewählt und beauftragt. Aktuell laufe die Grundlagenermittlung und Variantenprüfung. Soweit es technisch möglich sei, favorisierten die Stadtwerke den Erhalt des bestehenden Beckens und die Neuauskleidung mit Edelstahl. Der Erhalt des bestehende Beckens würde eine Sanierung in zwei Abschnitten in der Gestalt ermöglichen, dass idealerweise keine Badesaison vollständig ausfallen müsste. Ergänzende Untersuchungen des Bestandes werden dahingehend noch vorgenommen.

2024 werde der Badebetrieb noch normal unter Regie der Stadt laufen und im unmittelbaren Anschluss solle mit den Sanierungsarbeiten durch die Stadtwerke begonnen werden. „Wenn es gut läuft, könnte dann bereits 2025 der Badebetrieb im sanierten Becken aufgenommen werden“, so Bernd Hagenbuch. Im darauffolgenden Winterhalbjahr könnten dann die Sanierungen am Hauptgebäude und am Kioskgebäude folgen. Der historische Gesamtcharakter des Bades werde auf jeden Fall erhalten bleiben. „Das Bad ist retro und das ist sein Alleinstellungsmerkmal, das die Besucher des Bades lieben“, so Hagenbuch weiter. Am 19. Dezember werden Stadtwerke und Planer die ersten Planungskonzepte mit Vertretern des Fördervereins, des Bürgervereins, der DLRG und des SSV Huchenfeld erörtern. Auch in den weiteren Planungsprozess sollen die Vereine einbezogen werden. Ferner sei das Bad für die Stadtwerke auch als sogenannte Wärmesenke wesentlicher Bestandsteil des geplanten Nahwärmekonzepts für Dillweißenstein. Parallel zu den technischen Planungen laufen noch die gesellschaftsrechtlichen und steuerrechtlichen Klärungen zur Betriebsübertragung an die Stadtwerke und zur konkreten Betriebsform auf Hochtouren.

Die abschließenden Beschlüsse sollen dann am 16. April 2024 im Gemeinderat getroffen werden. Auch die anwesenden Stadträtinnen und Stadträte Petra Bösl, Monika Descharmes, Emre Nazli und Christof Weisenbacher erwarten eine fraktionsübergreifende Zustimmung im Gemeinderat für die angedachte Lösung.

Im Anschluss an die Berichte folgten die Neuwahlen des Vorstands. 1. Vorsitzender Jörg Müller wie auch alle anderen Vorstandsfunktionen wurden einstimmig wiedergewählt. Neu als Beisitzer in den Vorstand gewählt wurde Michael Zoll. Als Familienvater möchte er insbesondere die Interessen von Familien mit kleinen Kindern in den Vorstand einbringen. Zu seinen Gunsten nicht mehr angetreten war Dieter Stanke, seit Vereinsgründung im Jahr 2019 aktiv dabei, der sich nun auf mehr Zeit für andere private Interessen freut.

„Die Stimmung im Verein ist hervorragend. Wir können auf das seit Vereinsgründung Erreichte stolz sein“, so Jörg Müller. Dem Erhalt des Bades als bisheriges Vereinsziel näherkommend, gelte es nun insbesondere, den Verein auf die Zeit nach der Übernahme durch die Stadtwerke auszurichten. „Vereinszweck und das Sinnstiftende für über 600 Mitglieder wollen für die Zeit nach der erledigten Sanierung neu definiert werden“, so Müller in seinem Ausblick. Auch Fragen der Gemeinnützigkeit des Fördervereins seien im Zuge der Übertragung des Bades auf die Stadtwerke als privatwirtschaftliches Unternehmen mit dem Finanzamt zu klären und gegebenenfalls in der Satzung neu zu regeln. „Wir sind zuversichtlich, dass die Stadtwerke als potentieller neuer Betreiber auch zukünftig auf das Potential dieses Fördervereins und unser Engagement zum Wohle der Allgemeinheit zählen können wird“, so Jörg Müller zum Abschluss der Mitgliederversammlung.

Autor: Jörg Müller

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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