Autobahn GmbH zieht positive, der FDP-Politiker eine "eher dürftige" Bilanz.
(Lesezeit: 2 Minuten)Eine insgesamt „erfolgreiche Jahresbilanz“ zieht die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest bei einem Treffen mit den Mitgliedern des Projektbegleitkreises zum Projekt Enztalquerung der Autobahn A 8 bei Pforzheim.
„Das derzeit größte laufende Autobahnprojekt im Südwesten hat 2024 wichtige Baufortschritte erreicht“, so Christine Baur-Fewson, Direktorin der Autobahn Gmbh Niederlassung Südwest. Die erste Röhre der für die Anrainer wichtigen Lärmschutzeinhausung bei Pforzheim beispielsweise und die Grünbrücke Hagenschieß als Artenschutzmaßnahme befänden sich in der Fertigstellung. Auch die Neubauten der B10-Brücke und der Enzbrücke schritten „sehr gut“ voran.
Enzkreis-Landtagsabgeordneter Erik Schweickert (FDP) sieht auch angesichts der Projektverzögerungen, die im Oktober kommuniziert wurden, die Bilanz als „eher dürftig“ an.
Zwar seien Baufortschritte unübersehbar, allerdings, so Schweickert, „besticht das Jahr 2024 eher durch Hiobsbotschaften als durch Erfolgsmeldungen.“ Das jüngste Beispiel kam erst in der heutigen Sitzung des Projektbegleitkreises hinzu, denn nachdem es bis zuletzt immer geheißen hatte, dass die Brücke der K 4500 zwischen Niefern und dem Hagenschieß Mitte 2025 fertiggestellt werden solle, musste die Autobahn GmbH heute einräumen, dass sich auch diese Teilmaßnahme um mindestens ein Jahr verschiebt, da es statische Probleme gäbe. „Das ist ein weiterer schwerer Schlag für die Anwohner wie auch für die Verkehrsteilnehmer und noch dazu ein besonders ärgerlicher“, wie Schweickert erläutert. Denn die alte Brücke sei entgegen des ursprünglichen Zeitplans bereits vorzeitig im Oktober 2022 abgebrochen worden. Als Begründung hatte damals der schnelle Baufortschritt am Stuttgarter Hang gedient.
„Anstatt die statische Prüfung der seit vielen Jahren planfestgestellten Brücke der K 4500 sofort nach dem Abriss durchzuführen und sich somit Puffer für etwaige Probleme zu schaffen, wird eine solche Prüfung erst eineinhalb Jahre nach dem Abriss durchgeführt. In der privaten Wirtschaft wäre man bei einer solchen Vorgehensweise vermutlich pleite. Von einem erfolgreichen Jahr 2024 kann man jedoch keinesfalls sprechen“, so Schweickert abschließend.