
22 weitere Stolpersteine zum Gedenken an Opfer des nationalsozialistischen Regimes in Pforzheim verlegt. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Gedenktafeln im Stadtgebiet auf 422, die ein dauerhaft sichtbares Zeichen gegen das Vergessen setzen.
(Lesezeit: 2 Minuten)Bürgermeister Frank Fillbrunn empfing aus diesem Anlass Hinterbliebene der Opfer sowie Vertreter der Initiative Stolpersteine und der Jüdischen Gemeinde Pforzheim im Neuen Rathaus. In seiner Ansprache betonte Fillbrunn die Bedeutung des Projekts: „Die Stolpersteine geben diesen Menschen ihre Namen, ihre Lebensgeschichte und ihre Würde zurück. Sie entziehen sie der anonymen, bürokratischen Nummerierung der NS-Zeit und erinnern uns an ihr Schicksal mitten im Alltag.“
Fillbrunn würdigte zudem das große Engagement der Initiative Stolpersteine und der Löblichen Singergesellschaft von 1501 Pforzheim, die das Projekt in der Stadt umsetzen. Er schloss mit den Worten: „Ihre Anwesenheit zeigt: die Erinnerung ist lebendig – und sie verbindet uns über Generationen und Grenzen hinweg. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Namen und Geschichten der Opfer nicht vergessen werden. Denn, wie der Talmud sagt: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Die Stolpersteine helfen uns, diesen Auftrag zu erfüllen.“
Die Stolpersteine sind ein Kunstprojekt des Künstlers Gunter Demnig, das europaweit an Menschen erinnert, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Die kleinen Messingtafeln werden im Boden vor den letzten freiwillig gewählten Wohnorten der Opfer verlegt und tragen deren Namen, um ihre Geschichte sichtbar zu machen. Mit über 73.000 Steinen in mehr als 1.000 Orten in Deutschland und 18 weiteren europäischen Ländern bilden sie das größte dezentrale Kunstwerk Europas.