Brückenabriss an der A 8 mit schweren Verkehrsauswirkungen

Das verlängerte Wochenende mit dem Maifeiertag und einige nicht durchdachte Verkehrsnadelöhre führten zu einer Menge Verkehrsbehinderungen.

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Wer gehofft hatte, dass die erste vollständige Sperrung der A 8 zwischen Pforzheim-Nord und -Ost mit weniger Verkehrschaos über die Bühne geht, als befürchtet, wurde am Wochenende mit der knallharten Realität konfrontiert. Schon sehr früh am Vormittag ging in weiten Teilen der Nord- und Oststadt, der Wilferdinger Höhe und in Eutingen nicht mehr sehr viel, was dann den ganzen Tag nicht besser wurde.

Durch die Rückstaus vor den eigentlich geplanten Ausleitungstellen Nord und Ost wurden auch die Ausfahrten West und Süd stark genutzt. Das führte dazu, dass alle vier Pforzheimer Autobahnausfahrten extrem belastet waren und die Achsen durch Buckenberg-Haidach respektive der Wilferdinger Höhe zeitweise ebenso vor dem Kollaps standen wie die Verkehrsadern in der Nordstadt.

Offensichtlich unzureichende Verkehrsplanung im Detail

Schon zu normalen Zeiten ist die Umleitungsstrecke U 28 von der Ausfahrt Pforzheim-Ost nach -Nord eine Herausforderung, insbesondere an der Kreuzung Hauptstraße/Julius-Heydegger-Straße, an der spitz-rechts und auch noch bergauf abgebogen werden muss. Das sorgt insbesondere bei langen LKW mit Anhänger für teilweise haarsträubende Manöver, da sie dazu sehr weit ausholen müssen und zwangsläufig die Gegenfahrbahn nutzen müssen, die zur gleichen Zeit Grün hat. Durch die normale Ampelphase, die auch während der geplanten Autobahnsperrung zu gelten scheint, schafft es nach unseren Beobachtungen gerade einmal ein LKW und maximal ein, zwei PKW pro Grünphase.

Diese Engstelle, die am Mittag zu einem Stau bis weit hinter die Eutinger Gartenstadt führte, sorgte dafür, dass die eigentlich geplante Umleitungsstrecke U 28 in vielen Navigationssystemen, die Verkehrsdaten in Echtzeit verarbeiten, als nachteilige Strecke gekennzeichnet wurde.

Das führte dann dazu, dass nach der Engstelle in Eutingen die U 28 verhältnismäßig zügig durchfahren werden konnte, während sich eine erheblich größere Menge an Verkehr navigationssystemgeführt durch die Stadt quälte.

Eine zusätzliche Planungsschlamperei zeigt sich einige hundert Meter weiter westlich an der Hauptstraße zum Übergang zur Gartenstadt.

Hier parken dorfauswärts immer wieder LKW und offenkundig wurde es versäumt, im Rahmen der Autobahnsperrungen diesen Bereich mit einem temporären Halteverbot zu versehen. Das Ergebnis ist, dass drei hier parkende LKW (darunter ein Miet- und ein Müllfahrzeug eines Pforzheimer Unternehmens) immer wieder für einen kompletten Zusammenbruch des dorfauswärts fahrenden Verkehrs sorgen.

Digital denken, analog handeln

Es bleibt zu wünschen, dass bei den nächsten Vollsperrungen, die für den November dieses Jahres geplant sind, von der jetzigen Misere gelernt wird. Gerade im digitalen Zeitalter mit in nahezu Echtzeit arbeitenden Navigationssystemen, die in Android- und iOS-Smartphones von Hause aus installiert sind, ist es wichtig, dass bei allen Umleitungen alle möglichen und planbaren Probleme ausgeräumt werden. Es muss peinlichst vom Nutzer aus gedacht werden, so wie es in weiten Teilen der modernen Informationstechnik inzwischen völlig normal ist.

Sonst wird es wieder passieren, dass eine kleine Kreuzung in einem kleinen Stadtteil dafür sorgt, dass in der halben Stadt der Verkehr komplett zusammenbricht. Google & Co. verzeihen hier keine Fehler.

Besim Karadeniz
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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen und ist zuständig für den Kontakt zu Partnern und Autoren.