Ehemalige Pfeiffer’sche Maschinenfabrik wird abgerissen

Abriss und Gebäudeneubau setzen einen Schlusspunkt unter die Entwicklung des Sanierungsgebietes.

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Seit Beginn des Sanierungsgebiets Kaiser-Friedrich-Straße/Weststadt im Jahr 2007 hat sich viel bewegt im Stadtbild: Insgesamt wurden 69 Gebäude saniert und die Fassaden hochwertig gestaltet. Zudem wurden bislang 18 Gebäude abgebrochen. „Ein letzter Abbruchvertrag, der schon vor anderthalb Jahren geschlossen wurde, wird nun endlich mit Leben erfüllt. Dabei handelt es sich um einen echten Meilenstein“, berichtet Bau- und Planungsbürgermeisterin Sibylle Schüssler im Rahmen eines Pressetermins in der Zerrennerstraße 19. Die ehemalige Pfeiffer‘sche Maschinenfabrik werde einem hochwertigen Neubau weichen: er setzt einen städtebaulich wichtigen Schlusspunkt unter die Erfolgsgeschichte der Entwicklung des Sanierungsgebiets, das am 30. April 2019 nach 11 Jahren ausläuft.

Jahrelange Planung für Neubau nun abgeschlossen

Bereits seit mehreren Jahren hatten Reinhard Maier, Leiter der städtischen Sanierungsstelle, und sein Mitarbeiter Martin Eisenhauer mit den Eigentümern des Abbruchgebäudes über eine Lösung für das baulich desolate und nach heutigen Maßstäben nicht mehr wirtschaftlich nutzbare Gebäude verhandelt. Voraussetzung für die Bezuschussung der Abbruchmaßnahme über das Sanierungsförderprogramm Kaiser-Friedrich-Straße/Weststadt war das Vorliegen einer baureifen Planung für einen Neubau, der einen gestalterisch hochwertigen neuen städtebaulichen Akzent in der Zerrennerstraße und damit im Herzen der Innenstadt setzt. Nach mehrfacher Beratung im Gestaltungsbeirat der Stadt Pforzheim haben die Eigentümer Professor Dr.-Ing. Karsten Tichelmann sowie Dipl.-Ing. Oliver Brandt, denen auch das angrenzende Gebäude Zerrennerstraße 21 sowie das Melanchthonhaus am Enzufer gehört, eine solche Planung für ein Geschäftshaus ausgearbeitet. Baubeginn soll bereits im Anschluss an die Abbruchmaßnahmen sein, spätestens jedoch Anfang 2019.

Ergänzend zu den dann 19 bezuschussten Abbruchmaßnahmen wurden im Sanierungsgebiet insgesamt 69 Gebäudesanierungen gefördert. Möglich geworden sei dies durch die gemeinschaftliche Bereitstellung von 14,8 Millionen Euro als Förderrahmen durch den Bund, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Pforzheim, erklärt Baudezernentin Sibylle Schüssler weiter. Diese Mittel habe die Stadt zu wesentlichen Teilen auch an private Hauseigentümer als Zuschuss zur energetischen, optischen und wohnqualitativen Sanierung ihrer Gebäude oder zum Abbruch nicht mehr nutzbarer Gebäude ausschütten können. „Nach dieser Abbruchmaßnahme sind unsere Mittel, die das Land im Förderzeitraum mehrfach erhöht hat, aufgebraucht“, berichtet Sanierungsstellenleiter Reinhard Maier. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern hat er in den vergangenen 11 Jahren unzählige Bauherrenberatungen durchgeführt. Nicht jede habe am Ende auch zu einer Fördermaßnahme geführt, doch die Nachfrage nach Fördermitteln sei zeitweise so groß gewesen, führt Maier weiter aus, dass über mehrere Jahre eine Warteliste abzuarbeiten war.

Bürgermeisterin zieht Bilanz

Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler zieht im Rahmen ihrer Baustellenbegehung eine positive Bilanz der Förderung des privaten Gebäudebestands. „Wir haben ein Gesamtergebnis, das sich auch im interkommunalen Vergleich durchaus sehen lassen kann“, so die Dezernentin. Die Fördermaßnahmen hätten insbesondere eine enorme städtebauliche Aufwertung bewirkt.

In Summe wurden im Sanierungsgebiet allein von privater Seite 28,5 Millionen Euro im Rahmen der unterschiedlichen Fördermaßnahmen investiert. Hinzu kommt eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen, die außerhalb der Sanierungsförderung zur Umsetzung kamen.

Ende des Fördergebiets und Fokus auf die Nordstadt

Ursprünglich war der Förderzeitraum für das Sanierungsgebiet „Kaiser-Friedrich-Straße/Weststadt“ bis zum 31. Dezember 2015 befristet gewesen. Aufgrund des anhaltend großen Förderbedarfs verlängerte das Land Baden-Württemberg jedoch mehrfach den Bewilligungszeitraum. Nun soll bis zum 30. April 2019 das „Soziale-Stadt-Gebiet“ endgültig zum Abschluss gebracht werden. „Dann werden wir unseren Fokus auf die Nordstadt lenken“, berichtet Sibylle Schüssler.

Hier plane die Stadt, im Oktober 2018 beim Wirtschaftsministerium in Stuttgart einen Förderantrag für einen Teilbereich nördlich der Bahngleise einzureichen. Für diesen Teilbereich der Nordstadt erfolgten derzeit die entsprechenden Vorbereitenden Untersuchungen zur Ermittlung des Förderbedarfs. Ziel, so die Baubürgermeisterin, sei hier ebenfalls die Aufnahme in das Programm Soziale Stadt, um die guten Ergebnisse der Gesamtmaßnahmen „Kaiser-Friedrich-Straße/Weststadt“ auch auf die Nordstadt projizieren zu können.

Quelle(n): pm

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