In den Zahlen für März noch keine Auswirkungen der Corona-Krise. Unternehmen informieren sich aber schon über Kurzarbeit. (Lesezeit: 3 Minuten)
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Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber Februar unverändert bei 6,0 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,6 Prozent. Damit belegt Pforzheim, gemeinsam mit Mannheim, den letzten Platz unter allen 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg, deutlich hinter Heilbronn (5,1 Prozent).
Insgesamt waren 4121 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1806 (43,8 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 2315 (56,2 Prozent) in der Grundsicherung. Im März wurden 220 Stellenangebote gemeldet, 52 oder 19,1 Prozent weniger als im Vormonat und 90 oder 29,0 Prozent weniger als im März 2019. Derzeit sind 960 offene Stellenangebote im Bestand, 236 oder 19,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Corona-Krise erreicht langsam den Arbeitsmarkt
Die Corona-Krise macht sich noch kaum in der offiziellen Arbeitsmarktstatistik bemerkbar, da der Erhebungsstichtag der Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) in der Monatsmitte liegt, im aktuellen Berichtszeitraum war es der 12. März. Das war vier Tage, bevor die Ausbreitung des Virus und in der Folge die Maßnahmen der Politik die wirtschaftlichen Aktivitäten stark eingeschränkt haben.
Die Auswirkungen zeigen sich jedoch deutlich am explosionsartig gestiegenen Beratungsbedarf der Unternehmen zum Kurzarbeitergeld. Die Betriebe informieren sich, wie sie Auftragseinbrüche ohne Entlassungen überstehen können. Auch eine Vervielfachung der eingegangenen Kurzarbeitsanzeigen zeigt die Wirkung der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt mehr als deutlich. Dies bedeutet, dass bereits im März eine deutlichere Zunahme der Arbeitslosigkeit zu konstatieren wäre, wenn nicht so viele Unternehmen auf Kurzarbeit ausweichen würden, um die wirtschaftlich schwierige Zeit zu überbrücken.
„Seit dem Beginn der Corona-Krise erleben wir in der Agentur für Arbeit einen so nie dagewesenen Ansturm von Beratungsanliegen unserer Unternehmen – und das über nahezu alle Branchen hinweg. Viele dieser Betriebe hatten noch nie etwas mit Kurzarbeit zu tun, der Beratungsbedarf ist deshalb enorm. Auch die bereits eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit stellen bereits jetzt die Zahlen, die wir auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2009 hatten, deutlich in den Schatten. Die entscheidende Frage wird sein, wie lange das Instrument der Kurzarbeit hilft, Entlassungen zu verhindern“, so Martina Lehmann, Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.
Quelle(n): pm