Angestellte beschuldigen Müller Fleisch, Mitarbeiter per Video zu überwachen. Unternehmen weist Vorwürfe zurück. (Lesezeit: 2 Minuten)
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In der morgen erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ erheben mehrere Angestellte des Unternehmens den Vorwurf, dass Müller Fleisch „seit Jahren“ seine meist aus Osteuropa stammenden Mitarbeiter überwache. Nach Aussagen der Mitarbeiter zeigten die Aufnahmen „unverpixelt die in der Herstellung tätigen Mitarbeiter“ und die Geschäftsleitung könne die Aufnahmen über Bildschirme in ihren Büros verfolgen. Das führte laut den Aussagen so weit, „dass etwa [Geschäftsführer, Anmerk. der Red.] Martin Müller [..] in der Produktion aufschlage und vermeintliche Trödler ermahne“.
In einer Stellungnahme gegenüber „Der Spiegel“ räumt das Unternehmen ein, „dass die Betriebsleitung die Aufnahmen einsehen darf, sie allerdings nicht zur Maßregelung nutze“. Müllers Visiten zeigten „die Nähe vom Inhaber zu seinen Mitarbeitern“.
Müller Fleisch verweist auf Sicherheitskonzept
In einer Pressemitteilung schreibt Müller Fleisch, dass im Unternehmen seit 2018 „ein mit externen Datenschutzexperten, lokalen Veterinärbehörden und dem Betriebsrat abgestimmtes Sicherheitskonzept“ umgesetzt sei, mit dem sicherheits- und tierschutzrelevante Bereiche videoüberwacht und „eingeschränkt kontrolliert werden“ könnten. Die Geschichte im „Spiegel“ entbehre jeder Grundlage und „basiere auf Falschinformationen“, die Anschuldigen weist das Unternehmen zurück.
Die Videotechnik habe Müller Fleisch vor allem „aus Sicherheitsgründen“ installiert, nachdem öfter Waren gestohlen wurden. Außerdem würden technische Anlagen überwacht, „um in Störungsfällen schnell eingreifen zu können“. Dadurch, dass alle Personen im Produktionsbereich Hygiene, Weißbekleidung, Astrohauben und aktuell auch Mund-Nasen-Schutz trügen, seien „Mitarbeiter als Ganzes grundsätzlich nicht zu erkennen“.