Siloah St. Trudpert Klinikum behandelt nun auch komplexe Herzrhythmusstörungen

Einweihung des neuen Herzkathetermessplatzes am Siloah St. Trudpert Klinikum, von links: Dr. Frank Krieger, Leitender Arzt Elektrophysiologie; Dr. Ulrich Schulze, Krankenhausdirektor; Dr. med. Manfred Krammer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 3 (Kardiologie); Prof. Dr. Michael Schneider, Chefarzt der Kardiologie Klinikverbund Südwest (Foto: Siloah St. Trudpert Klinikum)

Neuer Herzkathetermessplatz erweitert Behandlungsmöglichkeiten mit elektrophysiologischen Untersuchungen des Herzens.

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Wenn das Herz aus dem Takt gerät und aus dem meist harmlosen Herzklopfen eine gesundheitsgefährdende Herzrhythmusstörung wird, ist eine medizinische Abklärung unbedingt notwendig. Das Siloah St. Trudpert Klinikum hat mit der Eröffnung des zweiten Herzkathetermessplatzes – neben den bereits etablierten kardiologischen Methoden – die Möglichkeit geschaffen, Herzrhythmusstörungen mittels einer Elektrophysiologischen Untersuchung zu detektieren und einer Ablationsbehandlung zu therapieren. Chefarzt Dr. Manfred Krammer und der Leitende Arzt der Elektrophysiologie, Dr. Frank Krieger, haben gemeinsam mit ihrem Team den neuen hochmodernen Arbeitsplatz nun offiziell in Betrieb genommen.

Neues Leistungsspektrum EPU

Bei einer elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) platziert das Ärzteteam über eine Leistenvene Untersuchungskatheter in verschiedene Bereiche des Herzens, wie etwa den rechten Vorhof, den linken Vorhof oder die rechte Herzkammer. Um die Ursache und den Ort der Herzrhythmusstörung lokalisieren zu können, werden Stromimpulse abgegeben, die den Kardiologen anzeigen, wo die Herzströme fehlgeleitet werden. Für den Patienten sind diese Stromimpulse schmerzfrei. Die Regionen im Herzen, an denen die Experten krankhafte Potentiale erkennen, werden dann direkt bei der Untersuchung verödet und damit die Rhythmusstörung beendet. „Notwendig wird eine EPU bei Patienten mit einer Herzrhythmusstörung, wenn die medikamentöse Therapie nicht mehr anschlägt, der Patient die Symptome der Rhythmusstörung nicht mehr toleriert oder eine Herzschwäche aufgrund der Rhythmusstörung entsteht. In diesen Fällen schafft die elektrophysiologische Untersuchung schnell Klarheit und es kann eine adäquate Therapie angeschlossen werden“, erläutert Dr. Manfred Krammer, Chefarzt der Kardiologie die Untersuchungsmethodik.

Modernste Untersuchungstechnik

Ausgestattet ist das neue Herzkatheterlabor mit der neuesten Generation der bildgesteuerten Therapieplattform Azurion von Philips, einem intuitiven Bedienpanel am Untersuchungstisch, das alle wesentlichen Laborsysteme und Tools vereint. In der Praxis bedeutet das für die behandelnden Ärzte, dass sie alle wichtigen Messungen ohne Unterbrechungen und ohne einen Platzwechsel zeitsparend direkt am Kathetertisch durchführen können und hier auch sämtliche relevanten medizinischen Informationen erhalten. „Das behandelnde Team kann sich somit ganz auf den Patienten fokussieren und erhält direkt an Ort und Stelle alle wichtigen Daten und Ergebnisse, die für die weitere Behandlung von Bedeutung sind“, beschreibt Fryderyk Czajkowski die vielen Vorteile. Der Philips-Berater hat die Installation des Azurion-Systems im Siloah St. Trudpert Klinikum begleitet. „Die medizinischen Auswertungen direkt am Kathetertisch zu bekommen, gibt uns wiederum die Möglichkeit, entsprechend schnell zu reagieren“, ergänzt der leitende Arzt Elektrophysiologie Dr. Krieger.

Präzise Diagnose dank hochauflösender Bildgebung

Ein weiterer Pluspunkt des neuen Herzkatheterlabors ist neben der hochwertigen Röntgenbildgebung die hochauflösende visuelle Darstellung der elektrischen Aktivität des Herzens, was durch die aktuellste Version des 3D-Mappingsystems CARTO von Biosense Webster erfolgt. Dies ermöglicht den Ärzten eine präzise Diagnose und damit einhergehend die daraus resultierenden optimalen Therapieoptionen. Dadurch, dass die medizinischen Daten zentral verfügbar sind, ist die weitere Nach- und Weiterbehandlung des Patienten, zum Beispiel im Rahmen der anschließenden stationären Versorgung, ohne Unterbrechung gewährleistet. „Wir stellen die Patientenversorgung damit auf ein neues Level und sorgen für eine verbesserte medizinische Qualität“, betont Dr. Krammer.

Die kardiologische Klinik im Siloah St. Trudpert Klinikum bietet sämtliche invasive und nicht-invasive Diagnostik- und Therapieoptionen bei Herzerkrankungen an. Das Leistungsspektrum reicht dabei (neben der Elektrophysiologie) von der Behandlung des akuten Herzinfarktes auf der Brustschmerzeinheit („Chest Pain Unit“) über die Implantation von „Devices“ zur Behandlung von bradykarden und tachykarden Herzrhythmusstörungen bis hin zu Vorhofohrverschlüssen. Um das optimale Ergebnis hinsichtlich der gewünschten Funktionalität und Ausstattung zu erzielen, wurden die Räumlichkeiten des neuen Herzkatheterlabors als Neubau umgesetzt. Die Baumaßnahmen dauerten sechs Monate.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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