Erklärung mehrerer Organisationen und Privatpersonen möchte Zeichen setzen für den Zusammenhalt. (Lesezeit: 3 Minuten)
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Ein Bündnis aus mehreren Organisationen und Privatpersonen in Pforzheim, Bad Wildbad und Mühlacker haben eine gemeinsame Erklärung unter dem Motto „#Zusammenhalten – in unserer Gesellschaft“, die im Internet auf der Website eines Petitionsanbieters elektronisch mit unterzeichnet werden kann. Gebildet hat sich das Bündnis innerhalb weniger Tage aufgrund der auch in der Region in höherer Zahl stattgefundenen Demonstrationen und „Spaziergängen“ von Impfgegnern und Gegnern der Corona-Schutzmaßnahmen. Man wolle mit der Erklärung ein „klares Zeichen“ zum Zusammenhalt in der Corona-Krise geben, so Mitinitiator Gerhard Baral: „Wir setzen gemeinsam ein Zeichen.“ Ein demonstrative Überparteilichkeit, die auffällt: Schon früh haben viele Landtags- und Bundestagsabgeordnete wie Katja Mast, Stefanie Seemann, Hans-Ulrich Rülke oder Stephanie Aeffner mit unterzeichnet, ebenso wie eine Reihe von Gemeinderatsmitgliedern aus den Regionen und auch Oberbürgermeister Peter Boch.
Dass die Gesellschaft gespalten sei, sei einer der „größten Irrtümer“, so Baral. Immerhin trügen 80 % der Bürger die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mit. Rund 4 % der Bürger stünden hierbei radikalen Maßnahmen bis hin zu einem Umsturz nahe. Ein Punkt, den Peter Napiwotzky aus Mühlacker und CDU-Kreisrat im Enzkreis, teilt, in dem er hinzufügt: „Bisher waren wir die schweigende Mehrheit und nachdem was jetzt passiert, haben wir uns in Mühlacker zusammengetan und können nicht mehr länger zuschauen und schweigen.“ Daher habe die CDU in Mühlacker auch sofort eine Zusage für die Erklärung gegeben, die in Mühlacker maßgeblich vom dortigen Bündnis „Zusammenhalten Mühlacker“ getrieben wird. In Bad Wildbad wird vor allem durch den dortigen Verein „Menschen Miteinander“ unterstützt, der sich die Förderung von Integration, sozialer Vielfältigkeit und friedlichem Zusammenleben verschrieben hat.
Einen Appell, die Proteste nicht laufen zu lassen, richtete Christian Schmidt (Forum Asyl) an die Stadt. Die Unterwanderung der Proteste von Rechten sei „nichts neues“, so fänden sich entlang der Route zum Stadttheater einschlägige Aufkleber. Den Umsturzphantasien einiger Gruppen müsse man sich „mit allen Mitteln“ entgegenstellen und daher ist auch die Erklärung ein „wunderschönes Zeichen der Demokratie in der Region“.
Eine physische Demonstration stehe derzeit nicht zur Diskussion, so Gerhard Baral: „Wir demonstrieren nicht, weil es unverantwortlich ist, jetzt eine Kundgebung zu machen bei 90.000 Neuinfizierten pro Tag.“ Stattdessen gehe es jetzt darum, ein Zeichen zu setzen für einen demokratischen Prozess, der gesichert werden müsse.