Zeitweise rund 60 Personen demonstrieren lautstark vor der Sonderimpfaktion in der "Impfstelle" für Familien. (Lesezeit: 3 Minuten)
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Deutlich mehr als 100 Corona-Schutzimpfungen konnten heute am Ostermontag in der „Impfstelle“ in der Westlichen Karl-Friedrich-Straße in einer Sonderimpfaktion von 10 bis 14 Uhr verabreicht werden. Die Organisatoren der Impfstelle, die planmäßig dienstags, donnerstags und freitags in einem Ladengeschäft in der Fußgängerzone impfen, wollten mit der Impfangebot am Ostermontag vor allem Familien mit Kindern erreichen, da ausdrücklich auch Kinder ab dem sechsten Lebensmonat geimpft werden konnten. Geimpft wurde mit allen derzeit zugelassenen Impfstoffen, verabreicht wurden neben Erst- und Zweitimpfungen auch die so genannten Booster-Impfungen, also die dritte und vierte Auffrischungsimpfung.
Während sich die Organisatoren zufrieden zeigten mit der Impfaktion, ließen sich vor der Türe buchstäblich auch Misstöne hören. Denn die Sonderimpfaktion wurde von so genannten „Impfskeptikern“ für Protest gegen die Schutzimpfungen genutzt, der nicht nur auf reine Präsenz und das Zeigen von einschlägigen Protestplakaten beschränkt blieb.
Demonstration mit kräftigen Beleidigungen und Getrommel
Am vergangenen Dienstag wurde eine entsprechende Demonstration bei der Stadt Pforzheim angemeldet, bei der die Demonstranten direkt vor dem Ladengeschäft mit Trommeln aufziehen wollten. Dies wurde nach einem Gespräch mit dem Amt für öffentliche Ordnung auf 300 Personen mit „maximal 10 Trommeln“ eingegrenzt, wobei die Demonstration dabei hauptsächlich auf dem Marktplatz stattfinden sollte.
Ein Zustand, den der Kinderschutzbund Pforzheim-Enzkreis so nicht stehenlassen wollte und nach einem eigenen Gespräch mit der Stadt erreichen konnte, dass die Demonstration direkt vor dem Ladengeschäft auf 20 bis 30 Personen begrenzt werden solle und die Trommeln nur um 12 Uhr für fünf Minuten zum Einsatz kämen.
Wie aufgeheizt die Stimmung bei den Demonstranten war, zeigte sich schon am Vormittag, als erste Familien mit Kindern, die zur Impfstelle wollten, teilweise übel beleidigt wurden. Es fielen, so Beobachter, Begrifflichkeiten wie „Kinderschänder“, zudem wurden Eltern ausgebuht.
Dies beruhigte sich zunächst, bis gegen 12 Uhr rund 60 Personen – und damit deutlich mehr als die vereinbarten 30 Personen – vor der Impfstelle aufmarschierten, darunter auch der Pforzheimer Stadtrat Andreas Kubisch („Bürgerbewegung“), der sichtbar als ein Ordner der Demonstration fungierte. Zehn Trommler machten dann die eigentlichen Sitzbänke in der Fußgängerzone zu Podesten, um exakt für fünf Minuten zu trommeln.
Die Polizei sicherte das Gebiet in der Fußgängerzone mit rund 20 Beamten ab.