Schockanrufer mit dreister Masche

Polizei sucht Zeugen im Falle eines Telefonbetruges.

(Lesezeit: 3 Minuten)

Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.

Die Dreistigkeit kennt bei Telefonbetrügern offenkundig keine Grenzen. So berichtet das Polizeipräsidium Pforzheim in einer Mitteilung von einem aktuellen Fall, in dem ein Anrufopfer durch einen so genannten „Schockanruf“ um mehrere tausend Euro gebracht wurde.

Am Montagvormittag hat ein im südlichen Enzkreis wohnender Mann einen Telefonanruf von einem angeblichen Polizeibeamten erhalten, der dem Mann vorschwindelte, dass dessen Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte und deswegen festgenommen worden sei. Gegen Zahlung einer Geldsumme würde der Sohn aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Auf Anweisung des falschen Polizisten fuhr der Geschädigte daraufhin zur Bank und hob einen Bargeldbetrag von mehreren Tausend Euro ab.

Daraufhin leitete der Anrufer den Geschädigten dazu an, zur Übergabe des Geldes nach Pforzheim zum Amtsgericht zu fahren – diese Örtlichkeit wurde von Täterseite offenbar deshalb gewählt, um dem Ganzen einen amtlichen Anschein zu verleihen und somit die Betrügerei weiter zu verschleiern. In das während der Geldabhebung und Fahrt nach Pforzheim andauernde Telefonat schaltete sich ebenfalls eine falsche Staatsanwältin ein, die der ohnehin vorgeschwindelten Situation wohl noch mehr – trügerische – Glaubwürdigkeit verlieh.

Geldübergabe in unmittelbarer Nähe zum Amtsgericht

Die Geldübergabe erfolgte schlussendlich gegen 13:15 Uhr etwa 50 Meter vor dem Parkplatz des Amtsgerichts Pforzheim in Nähe der Franziskusstraße auf dem Gehweg der Lindenstraße. Der angeblich amtliche Abholer entfernte sich mit dem ergaunerten Geld danach zu Fuß in Richtung Gebäude der Staatsanwaltschaft am Amtsgericht vorbei, ging die dortigen öffentlichen Treppen hinunter und war dann verschwunden. Nachdem der Geschädigte den Betrug bemerkt hatte, verständigte er die Polizei.

Bei dem Geldabholer soll es sich um einen etwa 25 Jahre alten, 1,70 Meter großen und leicht untersetzten Mann mit schwarzen, halblangen Haaren gehandelt haben. Er habe Hochdeutsch gesprochen und sei mit einer dunklen Hose sowie einem weißen Blouson bekleidet gewesen. Zudem soll er eine weiße FFP2-Maske getragen haben. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen darum, sich unter der Rufnummer 07231 186-4444 beim Kriminaldauerdienst zu melden.

Im Zusammenhang mit betrügerischen Telefonanrufen gibt die Polizei erneut folgende Hinweise:

  • Legen Sie auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft oder Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
  • Rufen Sie den Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
  • Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
Über Besim Karadeniz 4333 Artikel
Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen und ist zuständig für den Kontakt zu Partnern und Autoren.