Positive Bilanz nach Impfaktionen in Stadtteilzentren

Das „Impfteam Au“ mit den Ärztinnen Kerstin Ladenburger (links) und Buschmann-Prayon (mit Sohn) Foto: Landratsamt Enzkreis

Impfaktionen dämpfen die Not an der Impffront, unter anderem aufgrund Mangel an Haus- und Kinderärzten.

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137 Kinder geimpft, 188 Impfdosen verbreicht – „vor allem aber haben wir Vertrauen aufgebaut zu Bevölkerungsgruppen, die sonst aus unterschiedlichen Gründen den Weg zur Impfung nicht gefunden hätten“, wie Dr. Kerstin Ladenburger vom Gesundheitsamt berichtet. Die Ärztin koordinierte in den vergangenen Monaten niederschwellige Impfaktionen im Lukaszentrum, der Pforzheimer Stadtmission, beim Bürgerverein Buckenberg-Haidach und zuletzt im Familienzentrum Au. Niederschwellig deshalb, weil der Weg zu einer Impfung verhältnismäßig kurz und unkompliziert gehalten wurde.

Versorgt wurden Kinder ab dem Säuglingsalter, von denen manche noch nie eine Impfung erhalten hatten. „Bei uns bekamen sie die Möglichkeit zur Diphtherie-, Tetanus-, Keuchhusten- und Polio – und zur Pneumokokken-Impfung“, sagt Ladenburger. Sehr hoch sei zudem die Nachfrage nach der FSME- oder Zeckenimpfung gewesen. Da für die meisten Impfungen ein zweiter Termin notwendig ist, mussten die Eltern mit ihren kleinen Impflingen an festgelegten Tagen ins Gesundheitsamt kommen. „Auch das hat sehr gut funktioniert“, betont Dr. Kirsten Buschmann-Prayon. Die Kinderärztin nahm die Impfungen vor, jeweils unterstützt durch Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamts und der vier Zentren vor Ort.

Schon vor der Öffnung der Impfstationen bildeten sich regelrechte Schlangen, wie die Ärztinnen berichten. Das habe auch mit dem Mangel an Haus- und vor allem Kinderärzten zu tun: „Die Not ist groß, unsere Aktionen können hier ein wenig abfedern.“ Aus diesem Grund habe man auch keine Werbeaufrufe gestartet – „auch so hat der geplante zeitliche Umfang bei keiner der Aktionen ausgereicht, aber wir mussten auch niemanden heimschicken oder auf einen anderen Termin vertrösten.“

„Unser größter Dank geht an die Jolanda-Rothfuß-Stiftung“, betont Kerstin Ladenburger: „Ohne deren unkomplizierte und schnelle Unterstützung hätte es das Projekt nicht gegeben. Das war keine Starthilfe, sondern eher eine Raketenabschussrampe.“ Für künftige Aktionen sei die Finanzierung des Impfstoffs auf einem guten Weg: „Es gibt Zusagen von der Stadt und den Krankenversicherungen.“

Für die kinderärztliche Unterstützung gebe es zwei Säulen, die durch die Aktionen angestoßen wurden: „Zum einen hilft das Kinderzentrum Maulbronn ehrenamtlich aus, wenn wir im Amt Termine planen. Zum anderen werden wir uns selbst mit der Hilfe von hiesigen Kinderärztinnen und -ärzten so weiterbilden, dass Impfaktionen auch ohne auswärtige Hilfe möglich werden“, hofft Dr. Ladenburger.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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