23. Februar: Stadt möchte sich auf das Gedenken konzentrieren

OB Boch plant einen Kursschwenk weg von den bisherigen "Zeichen gegen Rechts" hin zu einem reinen Gedenken

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Ein fundamentales Umdenken beim Rahmenprogramm rund um den Gedenktag des 23. Februars schlägt OB Peter Boch vor, wie heute in einer Pressemitteilung der Stadt Pforzheim zu lesen ist. Boch hat seine Vorstellungen dazu im „Arbeitskreis 23. Februar“ den dortigen Vertretern von Kirchen, Kultur, Politik und Gesellschaft am gestrigen Montag vorgestellt.

Die große Veranstaltung am Abend des 23. Februars auf dem Marktplatz solle weiterhin stattfinden, um in einem würdigen Rahmen an die Toten des Angriffs zu erinnern. „Der Fokus soll nun aber klar auf dem Gedenken liegen“, so der Oberbürgermeister. „Dass wir den unerträglichen Fackelaufmarsch auf dem Wartberg ablehnen, ist eine Selbstverständlichkeit“, so der Rathauschef. „Gerade am Gedenktag zum 23. Februar sollten wir jedoch diesen Aktivitäten nicht zusätzliche Aufmerksamkeit schenken, indem wir unsere eigenen Veranstaltungen auch noch daran ausrichten.“

Dies habe in der Vergangenheit erst recht mit dazu beigetragen, dass zusätzlich Mitglieder sowohl des links- als auch rechtsextremen Lagers angezogen wurden und es teilweise zu chaotischen und unwürdigen Szenen gekommen ist. Boch möchte verhindern, dass „Pforzheim zum Schauplatz solcher Auseinandersetzungen wird und damit letztlich auch das Image unserer Stadt Schaden nimmt“. Der eigentliche Anlass des Gedenktags – das Gedenken an die Zerstörung Pforzheims und die Opfer – drohe sonst völlig in den Hintergrund zu geraten.

Die Gemeinderatsfraktion der FDP/Freie Wähler bezeichnete in einer eigenen Pressemitteilung Bochs Kurs als „außerordentlich begrüßenswerten Schritt“, um den 23. Februar „künftig mit eindeutigem Fokus auf das Gedenken“ zu begehen. „Die Rechten bringen die Fackeln, die linken Krawalltouristen die Mistgabeln“, so der Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke (FDP). Die verschiedenen Kundgebungen und Demonstrationen würden zudem erkennbar ihre eigentliche Funktion verfehlen.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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