Legionellen in der Wasseraufbereitung. Gefährdung nur für immungeschwächte Personen. (Lesezeit: 2 Minuten)
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Im Rahmen einer Routineüberprüfung sind im Kaltwasserverteiler der Mehrzweckhalle Hohenwart Legionellen festgestellt worden. Aufgrund dessen hat die Stadt Pforzheim in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt die Anlageneinstellungen kontrollieren lassen und lässt als erste Maßnahme den Wasserverteiler alle 24 Stunden durchspülen. Bestätigt die in vier Wochen folgende weitergehende Untersuchung die festgestellte Belastung, werden weitere Maßnahmen durchgeführt.
Eine Nutzung des Trinkwassers zum Trinken, zur Zubereitung von Speisen und Getränken sowie zum Händewaschen ist ohne Einschränkung möglich. Lediglich immungeschwächte Personen sollten vorerst auf das Duschen in der Mehrzweckhalle verzichten.
Legionellen sind Bakterien, die in zahlreichen Arten und Serogruppen weltweit verbreitet in Oberflächenwässern und auch im Boden vorkommen. Aufgrund dieser natürlichen Verbreitung können sich auch in dem von den Wasserwerken gelieferten Trinkwasser Legionellen in überwiegend sehr geringer Konzentration befinden. Unter bestimmten Voraussetzungen, insbesondere bestimmten Temperaturbereichen und Standzeiten durch geringe Nutzung des bereitgestellten Trinkwassers, können sich Legionellen vermehren. Zwischen 30 und 45 °C ist die Vermehrungsrate am höchsten, ab etwa 55°C kommt es langsam zum Absterben.
Legionellen können vor allem bei älteren Menschen, Rauchern sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem wie beispielsweise Diabetikern grippeähnliche Erkrankungen oder Lungenentzündungen verursachen, wenn sie über vernebeltes Wasser, etwa beim Duschen, eingeatmet werden. Allgemein erkranken Männer mehr als doppelt so häufig wie Frauen. Kinder sind meist nur sehr selten betroffen. Das Infektionsrisiko ist nicht nur von der nachgewiesenen Anzahl der Legionellen, sondern auch vom Legionellen-Typ abhängig. Daher sollten generell möglichst niedrige Belastungen angestrebt werden. Aus Vorsorgegründen gelten Legionellenkonzentrationen von unter 100 KBE/100 ml in der Trinkwasser-Installation als anzustrebender „Zielwert“.
Quelle(n): pm