Ressourceneffizienz spielerisch erlernen

Die Besucher der Hochschule Pforzheim waren sehr angetan von der Planspielreihe RE:PLAN (Foto: Hochschule Pforzheim)

RE:PLAN-Projekt der Hochschule Pforzheim stellt Planspiele für Beschäftigte vor

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Die Wissenschaftler des Instituts für Industrial Ecology (INEC) haben Lob von allen Seiten erhalten, als sie vergangene Woche ihre Planspielreihe RE:PLAN vorstellten. Zu der Tagung an der Hochschule Pforzheim kamen interessierte Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft. In dem vom Bundesumweltministerium über drei Jahre geförderten Projekt entwickelte das RE:PLAN-Team ein innovatives betriebliches Weiterbildungsangebot, mit dessen Hilfe Beschäftigte aus produzierenden Unternehmen spielerisch lernen, Ressourcen effizient einzusetzen und damit das Klima durch die Einsparung von Treibhausgas-Emissionen zu schonen.

Gemeinsam mit den Projektpartnern der Umwelttechnik BW GmbH und der RKW Projekt GmbH erarbeitete das INEC Planspiele in sechs Anwendungsbereichen. Die Wissenschaftler beschritten bewusst neue Wege, indem sie sich dem Thema Energie- und Ressourceneffizienz aus einer spielerischen, interaktiven und praxisnahen Perspektive annahmen. „Planspiele sind eine effiziente und einprägsame Methode, um komplexe Sachverhalte spielerisch zu behandeln und zu erproben. Sie ermöglichen eine unterhaltsame, mit Spiel und Spaß verbundene Art des Lernens“, erläuterte Professor Dr. Mario Schmidt, Institutsdirektor des INEC und Projektleiter von RE:PLAN. Es gehe darum, die Beschäftigten in den Unternehmen mit Hilfe der Planspiele zu befähigen, selbst Ideen und kreative Lösungsansätze zu entwickeln und diese dann in ihr Arbeitsumfeld einzubringen. Auf diese Weise könne bisher ungenutztes Mitarbeiterpotential und -wissen mobilisiert werden.

Schmidt und sein Team verstehen Planspiele als vielversprechendes betriebliches Weiterbildungsangebot zur Umsetzung von ressourceneffizientem Handeln. „Durch die Zusammenarbeit mit Weiterbildungsträgern möchten wir erreichen, dass sie die Planspiele als Instrument einsetzen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der betrieblichen Energie- und Ressourceneffizienz zu schulen“, betonte Professor Dr. Frank Bertagnolli, der als stellvertretender Projektleiter ebenso wie Kerstin Anstätt, Julia Schindler und Nadja Wisniewski dem RE:PLAN-Team des INEC angehört. Die Planspiele geben den Mitarbeitenden nicht nur fachliche Methoden zur Umsetzung von Material- und Energieeinsparungen an die Hand, sondern stärken auch ihre Problemlösungs-, Entscheidungs- und Handlungskompetenz. Die spielerischen Elemente, der Spaßfaktor und die soziale Interaktion können sich positiv auf die Motivation der Mitarbeitenden auswirken.

Dass Planspiele tatsächlich ein geeignetes Werkzeug für die spielerische Vermittlung von Fach- und Sozialkompetenzen zur Umsetzung von ressourceneffizientem Handeln darstellen, zeigen die bisherigen Spielerfahrungen und die positive Resonanz der Unternehmen und ihrer Beschäftigten. Bislang nahmen rund 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 35 Unternehmen an den am INEC entwickelten Planspielen teil. Des Weiteren wurden mehr als 200 Multiplikatoren erreicht. Bis zum Projektabschluss Ende des Jahres werden diese Zahlen weiter steigen. Die bundesweite Nachfrage von Unternehmen sei groß, zeigt sich Projektleiter Mario Schmidt zufrieden. „Wir haben mit diesem anwendungs- und umsetzungsorientierten Projekt bereits heute schon sehr viel erreicht. Ich bin sehr angetan von dem Echo, das wir bekommen haben.“

„Das Projekt hat sich bis zum jetzigen Status gut entwickelt“, bestätigte auch Dr. Adrian Saupe, Referent im Bundesumweltministerium und Vertreter der Nationalen Klimaschutzinitiative. „Das Projektteam hat Beachtliches geleistet, indem es sechs lehrreiche Planspiele entwickelt und erfolgreich in der Praxis getestet hat“, lobte Dr. Saupe und erklärte: „Die Anwendung der Planspiele in der täglichen Praxis ist das, was wir mit solchen Projekten bewirken wollen. Ich bin überzeugt davon, dass die Planspiele dazu beitragen, dass sich die Klimaschutzeffekte in den Unternehmen langfristig einstellen.“

Bis zum Ende des Jahres werden die Planspiele weiter im Praxiseinsatz in Unternehmen getestet und optimiert. Anschließend werden sie inklusive Anleitungen für interessierte Unternehmen und Berater kostenfrei zugänglich gemacht. Außerdem hat das Projektteam ein Konzept zur Schulung von Trainern entwickelt, um die weitere Verbreitung der Planspiele zu gewährleisten. „Das Projekt kann einen großen Impact haben. Es wird nicht in der Schublade verschwinden“, ist sich Mario Schmidt sicher.

Website: www.replan-spiele.de

Besim Karadeniz
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