Während sämtliche Veranstaltungen abgesagt sind, war am Wochenende etwas Besonderes auf dem Hoheneck-Sportplatz geboten. (Lesezeit: 4 Minuten)
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In zwei Wochen eine Eventlocation aufbauen? Kann man probieren und funktioniert am Ende auch, wenn alle mitziehen. Mit der „Waldbühne“ gab es am Wochenende eine solche Location, auf der gleich mehrere Veranstaltungen das ganze Wochenende durchgeführt wurden.
Organisiert wurde die Waldbühne von Philipp Buchholz und Simon Berger und ursprünglich als nächtliches Freiluft-Kino geplant. Die Idee fand jedoch ein jähes Ende, da die notwendige LED-Wand nachts zu hell ist für dort lebende Fledermäuse gewesen wäre. Kurzfristig wurde dann umdisponiert und ein tagestaugliches Programm mit bekannten Comedians zusammengestellt. Und so parkten dann die Zuschauer in ihren Autos und bekamen das Programm so mit „mitgebrachten“ Sitzplätzen. Da es die Vorschrift nicht zuließ, dass Getränke oder Speisen vor Ort verkauft werden, brachten sich die Besucher das Knabberzeug eben selbst mit.
Normalerweise ist Malermeister Oliver Gimber aus Pforzheim direkten Kontakt zum Publikum gewohnt, wenn er mit seinem Programm „Planlos durch die Nacht“ auf der Bühne steht. Am Wochenende war das dann doch etwas anders, denn er konnte nicht alle seiner Zuschauer sehen und bekam noch weniger die Reaktionen seiner Fans mit. Denn diese saßen in ihren Autos, die in zehn Reihen vor seiner Bühne parkten. Hinter ihm war auf der Bühne eine große LED-Wand aufgebaut, auf der das Geschehen auf der Bühne übertragen wurde, so dass auch in der letzten Reihe gute Sicht garantiert war.
Seiner Laune tat das allerdings keinen Abbruch. Gimber glänzte auf der Bühne mit Kurz- und Fragewitzen und seinen lustigen Erzählungen. Er läuft über die Bühne, spickt kurz in ein Buch mit vielen Stichworten und schon kommt der nächste Witz. Gelacht wurde in den Autos, die mit meist zwei Personen besetzt waren, den Applaus gaben die Fans in Form von Hupen.
Am Samstag kam mit dem „Witz vom Olli“ der Pforzheimer Malermeister gleich zwei Mal auf die Bühne, am Sonntag standen Helge Thun und Christoph Sonntag vor den parkenden Autos. Helge Thun ist bekannt als Moderator der „Winterträume“ und der Improvisations-Comedy „Tauschrausch“. Der Kabarettist Christoph Sonntag muss eigentlich gar nicht vorgestellt werden, denn seine schwäbischen Geschichten sind landauf-landab bekannt und glänzt bei seinen Auftritten mit breitem schwäbischem Dialekt.
Zum Halleluja wird gehupt
Am Sonntag fand um 12 Uhr etwas besinnliches statt, nämlich ein ökomenischer Gottesdienst, der von Dekanin Christiane Quincke und Pfarrer Georg Lichtenberger abgehalten wurde. Für die musikalische Umrahmung sorgte Saxophonist Hans Draskowitsch.
Auch hier war die Waldbühne etwas neues: Dekanin Quincke hat zwar schon einige Freiluft-Gottesdienste abgehalten, aber so große Distanz hatte sie noch nie zur Gemeinde. Und statt der Kirchenglocken, die zu Anfang des Gottesdienstes läuten, wurde die etwa halbstündige Feier mit einem großen Hupkonzert der Besucher begonnen. Beim Gebetsende wurde mit der Lichthupe geblinkt und nach dem „Halleluja“ gab es auch gemeinsames Hupen.
Die musikalische Umrahmung war auch ungewöhnlicher als sonst. In freier Natur bei strahlendem Sonnenschein hatten die Instrumentaltitel von Hans Draskowitsch zu buchstäblichem Vogelgezwitscher eine ganz andere Wirkung als sonst, wenn Draskowitsch eher rockige Titel spielt..