Schon die Corona-Warn-App auf dem Smartphone?

Die Corona-Warn-App im iOS App Store

Sie ist schon auf sehr vielen Smartphones zu finden und funktioniert. Noch besser funktioniert sie aber, wenn sie auf noch mehr Smartphones installiert wird. Zum Beispiel auf Ihres.

(Lesezeit: 6 Minuten)

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Wohl kaum eine andere App hat in Deutschland innerhalb kürzester Zeit so eine enorme Reichweite geschafft, wie die Corona-Warn-App. Zehn Tage nach ihrem Start wurde sie inzwischen 13,3 Millionen Male (Stand: 26. Juni 2020) auf Smartphones geladen. Damit nehmen rund 16,6 % der Bevölkerung an der modernen Art der Warnung vor möglichen Corona-Infektionen teil.

Dabei gilt: Je mehr Nutzer die Corona-Warn-App installieren und nutzen und im Falle einer bestätigten Infektion ihre Mitmenschen warnen wollen, desto zuverlässiger funktioniert das Netzwerk der Warnung. Jeder, der sich die App installiert, schafft nicht nur für sich selbst eine Warnfunktion, sondern hilft auch seinen Mitmenschen dabei, Corona-Infektionsketten zu unterbrechen.

Damit ist die Corona-Warn-App eine sehr moderne und anschauliche technische Einrichtung, die weder Ihnen wehtut, noch auf Ihrem Smartphone auffällt. Noch nie war angewandter Infektionsschutz so einfach zu nutzen und daher sollten Sie überlegen, die Corona-Warn-App auch auf Ihr Smartphone zu installieren, selbst wenn Sie noch nie eine App heruntergeladen und installiert haben.

Die Installation

Installiert ist die Corona-Warn-App denkbar einfach – Sie laden und installieren sie über den iPhone App-Store oder auf einem Android-Gerät über Google Play:

Corona-Warn-App
Corona-Warn-App
Entwickler: Robert Koch-Institut
Preis: Kostenlos
‎Corona-Warn-App
‎Corona-Warn-App
Entwickler: Robert Koch-Institut
Preis: Kostenlos

Nach der Installation rufen Sie die Corona-Warn-App erstmals auf und werden dann mit einem Assistenten durch die einmalige Konfiguration geführt. Kernstück dieser Konfiguration ist die Aktivierung und Freigabe von Bluetooth, damit die App über die Bluetooth-Schnittstelle ihre Aufgabe erfüllen kann – nach Corona-Warn-Apps auf anderen Smartphones per Funk Ausschau zu halten.

Wenn Sie erfolgreich mit dem Assistenten durch die erstmalige Konfiguration gegangen sind, ist die Corona-Warn-App auf Ihrem Smartphone auch schon einsatzbereit und tut ihre Arbeit im Hintergrund.

Wie sehe ich, was passiert?

Um zu prüfen, ob die Corona-Warn-App auf Ihrem Smartphone arbeitet, starten Sie die App und sehen dort bei der „Risiko-Ermittlung“ auf der Startseite, ob sie aktiv ist. Ist sie aktiv, sehen Sie weiter unten die Information darüber, wie lange die App schon aktiv ist, wann der Datenbestand letztmalig aktualisiert wurde und ob es Risiko-Begegnungen gab.

Zu beachten ist hier nichts, denn wenn es etwas zu warnen gibt, werden Sie über die normale Benachrichtigungsfunktion Ihres Smartphones informiert.

Wie funktioniert eine Warnung?

Für die meisten Nutzer der Corona-Warn-App wird sich nach derzeitiger Lage der Status eines niedrigen Risikos wahrscheinlich nie ändern. Dennoch: Irgendwann könnte Sie die Corona-Warn-App darüber benachrichtigen, dass für Sie ein erhöhtes Risiko besteht, da Sie laut den gesammelten Daten auf Ihrem Smartphone näheren Kontakt zu einem anderen Nutzer hatten, der durch seine Corona-Warn-App eine Infektion gemeldet hat.

Damit Sie informiert werden können, ruft Ihr Smartphone in regelmäßigen Abständen – in der Regel einmal am Tag – vom einem zentralen Server eine Liste mit den Identifikationsnummern ab. Diese Liste enthält Identifikationsnummern der Corona-Warn-App-Installationen, die auf Smartphones von infizierten Personen installiert sind. Diese Personen haben ihre bestätigte Infektion in ihre App eingegeben.

Diese Liste – die ausdrücklich keinerlei Informationen über Personen oder Standortdaten enthält – gleicht die Corona-Warn-App auf Ihrem Smartphone nun mit der Liste der Identifikationsnummern von Smartphones ab, die in den letzten 14 Tagen für einen bestimmten Zeitraum in der Nähe Ihres Smartphones waren. Gibt es einen Treffer, werden Sie benachrichtigt.

So eine Benachrichtigung ist keinesfalls eine Garantie dafür, dass Sie auch infiziert sind, sondern sie ist ein Hinweis darauf, dass Sie sich in der Nähe einer inzwischen als infiziert gemeldeten Person waren. Die Corona-Warn-App wird Sie dazu aufrufen, zu Hause zu bleiben und sich mit Ihrem Hausarzt, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst oder den lokalen Gesundheitsbehörden in Verbindung zu setzen. Erst nach dieser Kontaktaufnahme kann entschieden werden, ob Sie gegebenenfalls auf eine Corona-Infektion getestet werden sollten.

Der Datenschutz

Sorgen über einen fehlenden Datenschutz sind bei der Nutzung der Corona-Warn-App weitgehend unbegründet. Das liegt in erster Linie daran, dass das Smartphone alle Kontakte mit anderen Smartphones ausschließlich lokal speichert und nicht mit einem zentralen Server synchronisiert. Außerdem sind alle gespeicherten Kontakte insofern anonymisiert, dass die Kontakte nur auf eine Identifikationsnummer zurückzuführen ist, die wiederum auf einem anderen Smartphone in der dortigen Corona-Warn-App genutzt wird.

Entwickelt wurde die App von der Deutschen Telekom und dem Softwareunternehmen SAP im Auftrag des Robert-Koch-Instituts. Alle Beteiligten haben dabei von Anfang an ihre Konzept- und Programmierarbeit transparent im Internet veröffentlicht, so dass frühzeitig Interessierte in der Lage waren, Konzept und Programmcode zu prüfen.

Was die Corona-Warn-App nicht kann

Eine Sache kann die App nicht – die Verantwortung gegenüber Ihren Mitmenschen in Ihrem Umfeld abnehmen. Der Einsatz von Mund-Nase-Schutz, das Vermeiden von direkten Kontakten, das regelmäßige Waschen der Hände und die Nutzung von Desinfektionsmitteln sind weiterhin, so lange es keinen wirksamen Schutz vor einer Corona-Infektion gibt, einzuhalten. Eine gewisse Vorsicht im alltäglichen Leben ist auch weiterhin unabdingbar.

Besim Karadeniz
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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen und ist zuständig für den Kontakt zu Partnern und Autoren.