Diskussionsreihe „Osterfeld for future“ am Mittwoch

Dr. Friedrich Glauner (Foto: Weltethos-Institut Tübingen)

Renommierter Forscher spricht zum Thema ethischer Unternehmensführung bei zukünftigen digitalisierten Geschäftsmodellen.

(Lesezeit: 4 Minuten)

Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.

Zum zweiten Mal in dieser Saison lädt das Kulturhaus Osterfeld zu ihrer Diskussionsserie „Osterfeld for future“ am kommenden Mittwoch, 14. April 2021 ab 19 Uhr ein. Zu Gast und im Gespräch ist Dr. Friedrich Glauner zum Thema „Zukunftsfähig wirtschaften in der digitalen Gesellschaft“.

Friedrich Glauner lehrt und forscht am Weltethos-Institut in Tübingen und an der Universität der Bundeswehr in München auf dem Gebiet der „ethischen Unternehmensführung und zukünftige Geschäftsmodelle“. In der Diskussion soll es dabei gehen, welcher Rationalität das Digitalisierungsversprechen folgt. Steht es im ökonomischen Dienst des „Schneller, Höher, Weiter“? Besteht die Gefahr, dass künstliche Intelligenz und die digitalen Geschäftsmodelle lediglich ein optimiertes Instrument der Beschleunigung von Prozessen sind, die schon heute für uns zur Gefahr werden? Der Vortrag thematisiert die Grundzüge des ressourcenschöpfenden Wirtschaftens und macht deutlich, wie digitale Geschäftsmodelle zu solch einer umfassenden Ressourcenschöpfung beitragen können.

„Das Thema berührt alle unsere Lebensbereiche“, so Mitorganisator Gerhard Schimpf, der auch für die vergangenen Veranstaltungen von Osterfeld for future verantwortlich zeichnet. Das Thema soll dabei, so wie auch die vergangenen Diskussionen, bewusst für Menschen gestaltet werden, die nicht technisch versiert sind. In Friedrich Glauner sieht Schimpf eine „Forscherpersönlichkeit per se“, die weit gebildet ist und trotz eigener Forschungsarbeit „nicht im Elfenbeinturm“ wohne. Glauner verbinde in seiner Arbeit Elemente der Ethik und Ökologie und ist dabei im Gespräch mit Unternehmern, die ihr Geschäftsmodell darauf umstellen.

In der Diskussion zu den Chancen und Risiken der Digitalisierung bleibt ein Aspekt oft unterbelichtet: Welcher Rationalität folgt das Digitalisierungs-Versprechen? Steht es im ökonomischen Dienst des Schneller, Höher, Weiter? Besteht die Gefahr, dass KI und die digitalen Geschäftsmodelle lediglich ein optimiertes Instrument der Beschleunigung von Prozessen sind, die schon heute für uns zur Gefahr werden? Der Vortrag thematisiert die Grundzüge des ressourcenschöpfenden Wirtschaftens, also einen Mehrwert und Überschuss schaffen, die auf vielfältigen Ebenen direkt und indirekt das Gesamtsystem anreichern und gesund und nachhaltig wachsen lassen. Dabei macht er deutlich, wie digitale Geschäftsmodelle zu solch einer umfassenden Ressourcenschöpfung beitragen können und Nachhaltigkeit im Sinne des Klimaschutzes umgesetzt werden kann.

Für diese Veranstaltung wird ein Unkostenbeitrag erhoben. Mit dem Erwerb des Tickets kann zusätzlich eine Corona Spende entrichten werden, die für ein Kulturhaus, das seit Monaten corona-bedingt ohne Einkünfte ist, existentiell wichtig ist. Ticket und Streaming gibt es auf der Website des Kulturhauses unter kulturhaus-pforzheim.de.

Experiment mit hybrider Veranstaltungsform wird fortgesetzt

Auf die hybride Form der Veranstaltung wollen die Macher auch zukünftig setzen, wenn wieder Publikum vor Ort zugelassen werden kann. „Wir wirken durch das Streaming über Pforzheim hinaus“, so Schimpf. So hatte man beim ersten Versuch Besucher aus ganz Deutschland im Stream und konnte über die App „Slido“ auch einen umfangreichen Rückkanal für interessierte Besucher hin zu den Sprechern ermöglichen, der auch rege genutzt wurde. So dauerte allein die nachfolgende Diskussion fast so lange wie der Vortrag, was auch dem Umstand geschuldet ist, dass die „Frageschwelle“ deutlich niedriger ist. „Leute, die nicht vor einem Publikum eine Frage stellen wollen,“ so Kulturhaus-Vorstandsmitglied Markus Chu, „können so auch anonym ihre Frage stellen“.

Das Kulturhaus Osterfeld solle bei zukünftigen Veranstaltungen jedoch der „Nukleus“ bleiben. Was auch den Anspruch des Kulturhauses trifft, wie Kulturhaus-Geschäftsführer Bart Dewijze sagt: „Wir haben den Anspruch, unseren Teilnehmern nicht nur Unterhaltung zu bieten.“

Besim Karadeniz
Über Besim Karadeniz 4269 Artikel
Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen und ist zuständig für den Kontakt zu Partnern und Autoren.