Fraktion will Wohnraum auf Papierfabrikgelände. (Lesezeit: 3 Minuten)
Die FDP-Fraktion im Gemeinderat zeigt sich offen für einen Kauf des Papierfabrikgeländes in Dillweißenstein durch die Stadt, um dort „dringend benötigten Wohnraum“ zu schaffen, so die Fraktion in einer Mitteilung.
Zuvor wurde vor einigen Tagen bekannt, dass der Verkauf des Papierfabrikgeländes geplatzt ist und der Besitzer Bernhard Rieser vom Kaufvertrag mit einem Volumen von 13,4 Millionen mit einem Wiener Investor zurückgetreten ist. Dieser habe die fällige Grunderwerbssteuer in Höhe von 675.000 Euro nicht bezahlt, weshalb das Finanzamt an Rieser herangetreten sei. Für Rieser wiederum ein Zeichen, dass der Investor den Kauf nicht abwickeln werde.
„Wir sind bereit, als FDP-Fraktion ein Angebot in der Höhe mitzutragen, wie es bei der Ziehung des Vorkaufsrechts vorgeschlagen wurde, um das übergeordnete Ziel der Wohnraumschaffung voranzutreiben“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke. „Dafür nehmen wir auch ein Verlustgeschäft für die Stadt in Kauf, da das Gutachten vorgerechnet hat, dass bereits die veranschlagten 1,3 Millionen Euro eher nicht zu erwirtschaften sind. Insofern kommen wir nicht umhin, einen Verlust zu tragen, um Wohnraum zu schaffen“, so Rülke.
Dieser müsse sich aber im Rahmen halten, ergänzt Monika Descharmes, Sprecherin der Fraktion im Planungs- und Umweltausschuss. „Das Zinsumfeld und die Baukostenpreise haben sich seit der Erstellung des Gutachtens weiter negativ entwickelt, die Neubauaktivitäten sind quasi zum Erliegen gekommen. Eigentlich müsste man den Wert nun niedriger ansetzen. Nichtsdestotrotz sind wir bereit eine absolute Obergrenze von 1,3 Millionen Euro mitzutragen, denn auch in Pforzheim ist der Wohnraum extrem knapp.“
Um diesen neuen Wohnraum zu schaffen, sei man von Seiten der FDP bereit, eine „gute Million“ in die Hand zu nehmen, auch wenn in der Endabrechnung der Entwicklung des Geländes ein „kleiner Malus im Stadtsäckel“ hängen bleibe. Die Fraktion wünsche sich eine rasche Aufnahme der Verhandlungen, um im Gemeinderat zügig beschließen zu können. Gut 44 Prozent Rendite auf den Kaufpreis seien schließlich auch für den aktuellen Eigentümer „kein allzu schlechtes Geschäft“, so Descharmes.