Warum wir wieder verstärkt über Corona-Zahlen berichten

Wollten wir nicht das Thema Corona aus PF-BITS herauslassen? Nein, wollten wir nicht. Wir sagen Ihnen, warum.

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Einige Leser haben es bemerkt und uns geschrieben, warum wir in den letzten Tagen wieder verstärkt über das Corona-Infektionsgeschehen schreiben, obwohl wir das ja einst anders versprochen hätten. Das sollten wir erklären.

Dass das Thema Corona wirklich nervt, verstehen wir sehr gut. Auch wir könnten uns wirklich bessere Themen vorstellen, als dieses Thema, das uns ja nun auch seit über einem halben Jahr buchstäblich und täglich begleitet. Und tatsächlich ist das Berichten über eine Katastrophe, die in Zeitlupe abläuft, ein extremes Thema. Man will informieren, auch wenn es vielen schwer gegen den Zeiger geht und die Aufmerksamkeitsspanne ständig überdehnt wird. Das geht auch uns nicht anders.

Was wir nicht gemacht haben

Wir haben in den letzten Monaten, so wie angekündigt, uns weitgehend herausgehalten in der Interpretation von Zahlen, wo es eigentlich nichts zu interpretieren gibt. Wenn in einer Stadt wie Pforzheim die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen der letzten sieben Tage auf 100.000 Einwohner gerechnet, salopp gesagt, alle paar Tage um ein, zwei Punkte pro Tag stieg oder fiel, dann bedeutete das unterm Strich zwei bis drei Infektionen in der gesamten Stadt. Darüber kann man zahlenmäßig berichten, allerdings lassen sich da aus unserer Sicht keine echten Entwicklungen im Sinne von „Es wird gut!“ oder „Es wird schlecht!“ herleiten. Solche Interpretationen aus einer schwammigen Zahlenbasis heraus sind stark gefährdet, in lyrischen Texten zu enden.

Was wir aber sehr wohl tun werden und jetzt auch wieder tun müssen, ist das Thema dann wieder näher zu beleuchten, wenn es signifikante Entwicklungen gibt. Und die gibt es schon rein aus den statistischen Zahlen, die täglich für die Lage im Bund, im Land und auch für die Region veröffentlicht werden. Wenn eben die 7-Tage-Inzidenz nicht mehr nur bei nahe Null liegt, sondern sich inzwischen bei 20 bewegt, dann ist das eine Nachricht wert. Und wenn dann, wie am gestrigen Mittwoch, die 7-Tage-Inzidenz für den Kreis Pforzheim von 9 auf 20 ansteigt, ist das tatsächlich ein „Emporschnellen“ im Hinblick auf die vergangenen Wochen und Monate. Das immer sehr vorsichtig zu behandelnde Kriterium eines sichtbaren Nachrichtenwertes ist da allemal erfüllt.

Darüber muss dann berichtet werden, da eine Berichterstattung über so eine Entwicklung auch einen warnenden Charakter mitträgt. Es gibt nun mal gesellschaftliche Gruppen, die über diese Entwicklungen Kenntnis haben wollen/sollen/müssen und für die es letztlich auch wichtig ist, ob nur ein Medium so berichtet oder mehrere. Das ist der Sinn einer funktionierenden Medienlandschaft, auch wenn unsere Reichweite nur einen Bruchteil von der ist, die die großen Tageszeitungen im Web erreichen.

Wir machen das nicht, um Sie zu ärgern

Das muss man tatsächlich so deutlich schreiben, weil es wirklich so ist. Panikmache ist nicht unser Ding und wir machen auch nicht den großen Fehler, fehlende Redaktionskapazitäten, die nun mal ein Lokalblog mit sich bringt, durch reißerische Artikel und Titel wettzumachen. Es gibt Dinge, die blöd sind, aber wir wollen sie zumindest nicht noch blöder machen.

Deshalb sei von unserer Seite gesagt, dass wir sicherlich nicht alles mitbekommen, was in dieser Stadt passiert und noch viel weniger Zeit haben, über alles so breit und ausführlich zu schreiben, wie wir das gerne sehen würden. Was wir dann aber veröffentlichen, hat in jedem einzelnen Fall die Hürde nehmen müssen, ob es einen Neuigkeitenwert hat oder nicht.

Besim Karadeniz
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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen und ist zuständig für den Kontakt zu Partnern und Autoren.