Was tun bei Corona-Verdacht?

Ausschnitt aus dem Merkblatt zur Einschätzung im Corona-Verdachtsfall

Landratsamt veröffentlicht ein leicht verständliches Diagramm zur Selbsteinschätzung im Corona-Verdachtsfall.

(Lesezeit: 4 Minuten)

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Eine Reihe von Anrufen auf der stark frequentierten Hotline des Gesundheitsamtes betreffen Fragen, wie man sich nach einem Kontakt zu einem positiv Getesteten verhalten soll. „Das sind oft längere Telefonate,“ so Gesundheitsamtsleiterin Dr. Brigitte Joggerst, „weil die Personen natürlich verunsichert sind und nicht wissen, ob sie nun in Quarantäne müssen und wie die nächsten Schritte aussehen.“

Das Gesundheitsamt des Enzkreises hat aus diesem Grund eine Handlungsanweisung zur Selbsteinschätzung des Infektionsrisikos auf Basis eines entsprechenden Dokumentes aus Heidelberg zusammengestellt. In einem Fluss-Schema werden die wichtigsten Fragestellungen zusammengefasst, wonach Bürgerinnen und Bürger selbst nachvollziehen können, wann sie nach einem Kontakt zu einem positiv Getesteten als Kontaktperson der so genannten Kategorie 1 oder der Kategorie 2 zählen.

Merkblatt zur Einschätzung im Corona-Verdachtsfall (Screenshot: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis)

„Im Grunde gilt: Wer Kontakt mit einem positiv Getesteten hatte, sollte zunächst überlegen, wann der Kontakt stattfand und wie intensiv und wie lange er war“, so Joggerst. Erst wenn die Selbsteinschätzung nach dem Fluss-Schema zur „Kontaktperson Kategorie 1“ führt, sollen Bürgerinnen und Bürger zuhause bleiben und sich dort isolieren, insbesondere keinen Besuch empfangen. Wenn sie Symptome wie Fieber, Husten oder den Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn entwickeln, ist es ratsam, sich an eine der Corona-Schwerpunktpraxen, an ihren Hausarzt oder Kinderarzt oder abends und am Wochenende an den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu wenden. Kontaktpersonen der Kategorie 2 sollen ebenfalls auf Symptome achten, haben aber ein geringes Risiko zu erkranken. Das gleiche gilt für Kontaktpersonen von Kontaktpersonen der Kategorie 1 und 2.

Das gilt für Kitas und Schulen

Bei Ausbrüchen in Kitas und Grundschulen werden die Gleichaltrigen aus der Klasse oder der Kindergruppe nicht mehr automatisch als Kontaktperson der Kategorie 1 eingestuft. „Wenn ein Kind getestet worden ist, klären wir mit der Einrichtungs- oder Schulleitung, wie die Situation gewesen ist. Nach unserer bisherigen Erfahrung ist es in der Regel ausreichend, die Kinder dann als Kategorie 2-Kontakt einzustufen“, sagt Angelika Edwards, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts.

Anders verhält es sich, wenn eine Lehrkraft positiv getestet worden ist: „Hier müssen wir zunächst davon ausgehen, dass diese Person mit allen Kindern in Kontakt und ansteckend war – deshalb stufen wir sie dann in die Kategorie 1 ein“, erklärt Edwards. Die Eltern eines Kontaktkindes müssen in keinem Fall in Quarantäne. „Auch wenn Ihr Kind in der Kategorie 1 eingestuft wird: Bitte haben Sie Geduld und versuchen Sie nicht, bei uns anzurufen“, appelliert Edwards.

Wer sind Kontaktpersonen der Kategorie 1?

Kontaktpersonen der Kategorie 1, so definiert es das Robert-Koch-Institut (RKI), hatten Kontakt mit einem nachweislich mit Corona Infizierten. Wichtig ist dabei, wann dieser Kontakt stattgefunden hat: Höchstens zwei Tage vor dem Test bei asymptomatischen oder zwei Tage vor Auftreten von Symptomen bei infizierten Patienten. Wichtig sei zudem die Art des Kontakts. Die Faustregel: Enger Kontakt, zum Beispiel in einem persönlichen Gespräch, mit weniger als 1,5 Metern Abstand und länger als 15 Minuten; oder der Aufenthalt mit einem Infizierten über einen längeren Zeitraum in einem engen oder schlecht gelüfteten Raum, beispielsweise bei Veranstaltungen, geht mit einem erhöhten Infektionsrisiko einher.

Besim Karadeniz
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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen und ist zuständig für den Kontakt zu Partnern und Autoren.