ADFC sieht „erhebliche Vorteile“ bei Tempo 30 in der Stadt

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC)

ADFC weist auf klare Grenzwerte für die Lärmbelastung hin und sieht Tempolimit als Vorteil für die Mobilitätsentwicklung der Stadt.

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In einer Pressemitteilung wendet sich der Kreisverband Pforzheim-Enzkreis des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs an die Mitglieder des Pforzheimer Gemeinderates zur bevorstehenden und entscheidenden Abstimmung über den Lärmaktionsplan.

In einem Kompromissvorschlag wurde die ursprüngliche Empfehlung für ein generelles Tempo 30 aus dem Aktionsplan herausgenommen, um bei Straßen, „denen aufgrund ihrer Verkehrsbedeutung unter Zurückstellung fachlicher Bedenken tagsüber Tempo 50 vertretbar sein könnte“, weiterhin Tempo 50 zuzulassen, beispielsweise auf dem Innenstadtring.

Auf Basis des Bundesimmissionsschutzgesetzes gebe es klare Grenzwerte für die Lärmbelastung, so der ADFC. Nachdem 184 Anträge betroffener Bürger zur Einhaltung der Grenzwerte gestellt worden waren, sah der ursprüngliche Vorschlag der Stadtverwaltung für den Lärmaktionsplan denn auch Tempo 30 auf allen wesentlichen betroffenen Straßen vor. Trotzdem habe OB Boch dem Gemeinderat Gelegenheit gegeben, darüber abzustimmen, ob das Gesetz nun umzusetzen sei oder nicht und damit Gelegenheit zur Nicht-Umsetzung gegeben. Der jetzige Kompromissvorschlag sei nach Vorschlägen der konservativen Fraktionen im Gemeinderat entstanden.

Tempo 30, so der Vorstand des ADFC Kreisverbands, wäre „auch für den Radverkehr und damit für die gewünschte Mobilitätsentwicklung der Stadt von erheblichem Vorteil“. Die Ausweisung weiterer Tempo 30 Zonen wäre eine günstige und effiziente Methode, mit dieser umweltfreundlichen Methode der Fortbewegung die Verkehrssicherheit und die Lebensqualität in der Innenstadt voranzubringen. Die 2,2 Millionen Euro, welche man nach den sonst zu erwartenden Anwohnerklagen für geräuschdämmenden Straßenbelag und andere Maßnahmen ausgeben müsste, wären „erheblich besser in Kindergärten, Schulen und den geräuschlosen Radverkehr investiert“. Zum einen, weil dies mit weniger Folgekosten verbunden wäre und zum anderen, weil die Bürger der Stadt „damit die Abkehr von der fortdauernden Subventionierung des Autoverkehrs einleiten könnten“.

„Critical Mass“ wirbt für Kompromissvorschlag

Für den Kompromissvorschlag von Planungs- und Umweltausschuss und der Stadtverwaltung wirbt die Fahrradfahrerbewegung „Critical Mass“.

„Geben Sie sich einen Ruck“, so die Radverkehrsinitiative in einem Offenen Brief an die Gemeinderäte, „unterstützen Sie den Aufbruch in ein leiseres Pforzheim und stimmen Sie am Dienstag bei der Entscheidung über den Lärmaktionsplan für den am 09.12.2020 im Planungs- und Umweltausschuss von der Verwaltung vorgelegten Kompromissvorschlag.“

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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