Wandernagelkreuz wieder im Pforzheimer Rathaus

Roland Ganninger übergibt das Wandernagelkreuz an Oberbürgermeister Peter Boch (Foto: Stadt Pforzheim/Cem Hancıoğlu)

Nagelkreuz wird bis zum 23. Februar 2022 ausgestellt bleiben.

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Oberbürgermeister Peter Boch hat heute das Wandernagelkreuz von Coventry von Roland Ganninger vom Nagelkreuzzentrum Pforzheim entgegengenommen. Das Kreuz wird zu Beginn jedes neuen Jahres an die Stadt Pforzheim übergeben und ist dort im Neuen Rathaus bis zum 23. Februar ausgestellt. Es erinnert an die Bombardierung Großbritanniens durch deutsche Bomber während des Zweiten Weltkrieges und gilt als Symbol der „geschwisterlichen Verbundenheit und der völkerweiten Versöhnung nach dem Krieg“.

Das Nagelkreuz stammt aus der englischen Stadt Coventry, die wie Pforzheim bei einem Luftangriff stark zerstört worden war. „Es ist ein großes Privileg, in Frieden aufwachsen und leben zu können. Für die ältere Generation war der Krieg ein unfreiwilliger Teil ihres Lebens und ist vielerorts in dieser Welt leider immer noch präsent. Deshalb ist es mir besonders wichtig, die wertvolle Arbeit des Nagelkreuzzentrums zu unterstützen und so einen Beitrag im Zeichen des Friedens und der Versöhnung zu leisten“, so Oberbürgermeister Peter Boch.

Auch Roland Ganninger zeigt sich dankbar, dass die Ausstellung des Wandernagelkreuzes auch in diesem Jahr wieder stattfindet. Dabei erinnerte er an seinen Besuch vor einigen Jahren in Coventry, bei dem ein junges Mädchen angesichts der zerstörten Kathedrale zu ihm sagte: „Aber Herr Ganninger, wir können doch gar nichts dafür.“ Er antwortete: „Natürlich könnt ihr nichts dafür, nicht einmal ich kann etwas dafür. Aber wir können alle etwas dafür, wenn wir uns der Verantwortung und Aufgabe nicht stellen, dass so etwas nicht wieder geschieht.“ Der Schwerpunkt der Arbeit des Nagelkreuzzentrums Pforzheim liegt daher auf der jungen Generation.

Wandernagelkreuz als Zeichen der gemeinsamen Verantwortung für den Frieden

Am 14. November 1940 wurde bei einem Luftangriff auf Coventry unter anderem die Kathedrale der Stadt zerstört. Der damalige Dompropst Richard Howard ließ aus drei großen Zimmermannsnägeln aus dem Dachstuhl der zerstörten Kathedrale ein Kreuz anfertigen. Das originale Nagelkreuz befindet sich seitdem in der neuen Kathedrale von Coventry. Als Symbol der gemeinsamen Verantwortung für den Frieden wurden Nachbildungen in viele andere vom Krieg betroffene Städte gebracht. Dadurch entstand ein weltweites Netzwerk, das sich für Frieden und Versöhnung einsetzt.

Eines dieser Nagelkreuzzentren befindet sich in Pforzheim und betreut insgesamt drei Kreuze. Ein Kreuz ist seit 1992 in Huchenfeld ausgestellt, ein weiteres befindet sich seit 2005 in der Stadtkirche. Das dritte Exemplar in Pforzheim ist das sogenannte Wandernagelkreuz. Jedes Jahr steht es bis zum 23. Februar im Erdgeschoss des Neuen Rathauses und wechselt anschließend jährlich den Standort, um den Friedens- und Versöhnungsgedanken an unterschiedliche Orte und Institutionen zu tragen. Pandemiebedingt bleibt es allerdings ein weiteres Jahr in der Pforzheimer Friedensgemeinde.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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