Mit NEU-STADT die Stadt anders erlebt

Das Stadtspiel "NEU-STADT" hatte am Samstag im Stadtlabor seine offizielle Premiere und führte die Teilnehmer zu erstaunlichen Situationen.

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Haben Sie schon einmal probiert, in zehn Minuten am Pforzheim Marktplatz so viele Wörter wie möglich zu finden, die mit Liebe zu tun haben? Oder haben Sie sich schon einmal getraut, genau dort das Smartphone auszupacken und unter gepflegten Rap-Beats Pforzheim zu besingen? Das waren zwei der Aufgaben, die die Teilnehmer von „NEU-STADT“, dem Stadtspiel mit einem „situationistischen“ Reiseführer, spielen konnten. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Kulturhaus Pforzheim und entwickelt von der Gruppe urbansupergroup aus Berlin. Vorbereitet wurde das Spiel in einer öffentlichen Veranstaltung im April.

Tatsächlich ist das nach langer Vorbereitung nun vorgestellte Büchlein ein Reiseführer für eine „neue Stadt“, der gespielt werden will und dabei recht weite Grenzen setzt. Mehrere Routen können ausgewählt werden und führte beispielsweise mit der „Poesie“-Route eben unter anderem zum Komponieren eigener Rap-Zeilen. Mit der „Goldenen Route“ gab es Stationen, die sich besonders mit den Eigenheiten der Goldstadt beschäftigten. Die Stationen sind dabei nicht vorbestimmt, sondern werden von jeder Gruppe selbst erreicht, in dem sie einfach vom Stadtlabor am Rathauspavillon startet und nach fünf Minuten stehenbleibt. Das Auflösen einer Station führt dann zur nächsten, die ebenfalls „frei nach Schnauze“ aufgesucht wird und dann anhand der nächsten Aufgabe im Reiseführer erkundet wird.

Karsten Michael Drohsel (urbansupergroup Berlin) erklärt das NEU-STADT-Spiel

Das Ergebnis ist dabei erstaunlich. In unserer kleinen Gruppe, bestehend aus Barbara, Bärbel, Jenny, Percy und Steffi ging es schon nach zehn Minuten am Bootspick los, in dem mit geschlossenen Augen überlegt wurde, wie dieser Ort am Strand aussehen könnte. Und nach weiteren zehn Minuten gab es am Flößerdenkmal die Aufgabe, ein gemeinsames Lied auszusuchen und zu singen, unter Beobachtung mehrerer, staunender Passanten. Wohlgemerkt: Das muss man sich erst einmal trauen und die Gruppendynamik mit den anderen Teilnehmern, von denen man schlicht nur weiß, dass sie auch in Pforzheim wohnen, schafft hier überraschende Einblicke.

Das spielerische Erleben in der Gruppe ist bei NEU-STADT der zentrale Punkt. Das Buch, angelegt mit geschickt miteinander verwobenen Aufgaben im Stile eines „Hyperlink“-Buches, lässt dabei viel Raum für individuelle Interpretationen und hinterließ ein Schmunzeln bei allen Beteiligten.

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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen.