Rathausspitze informiert Gemeinderat über neue Erkenntnisse zur möglichen Bewerbung Pforzheims zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025

Rathausspitze informiert Gemeinderat über mögliche Bewerbung zur Kulturhauptstadt

Sponsorenmittel dürfen laut Vorsitzendem der Jury nur eine Ergänzung zum öffentlichen Finanzierungsanteil sein, nicht aber ein Ersatz dafür.

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Im Rahmen der Gemeinderatsklausurtagung zum Doppelhaushalt 2019/2020 haben Oberbürgermeister Peter Boch und Bürgermeisterin Sibylle Schüssler den Gemeinderat über neue Erkenntnisse zu einer möglichen Bewerbung Pforzheims zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 informiert. Mit Blick auf den Gemeinderatsbeschluss vom Juli 2018 wirft insbesondere ein Punkt Fragen auf, der nun sorgfältig geprüft und aufbereitet werden muss. So hatte das Stadtparlament die Verwaltung beauftragt, „spätestens bis zur Abgabe einer möglichen Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 eine verbindliche und belastbare Zusage der privaten Initiative über die vollständige Finanzierung der in der Bewerbung dargestellten Durchführung bzw. Maßnahmen zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 zu erlangen“.

Vorsitzender der Jury zu Besuch in Pforzheim mit klaren Ansagen zur Finanzierung

Wie der Vorsitzende der Jury zur Auswahl europäischer Kulturhauptstädte, Dr. Ulrich Fuchs, jedoch bei seinem Besuch in Pforzheim im September mitteilte, dürfen Sponsorenmittel nur eine Ergänzung zum öffentlichen Finanzierungsanteil sein, nicht aber ein Ersatz dafür. Die Kosten der Bewerbung, die im kommenden Jahr eingereicht werden muss, können dagegen komplett von der Privatinitiative übernommen werden.

Weiterhin hatte Dr. Fuchs erläutert, dass Städte, die sich im Bewerbungsprozess zur Europäischen Kulturhaupstadt befinden, keine Kürzungen im Kultursektor vornehmen dürfen, wenn sie den Titel erhalten wollen.

Die Informationen der Verwaltung wurden anschließend im Gemeinderat diskutiert. Einigkeit herrschte darüber, dass nun die Inhalte einer möglichen Bewerbung konkretisiert werden müssen, um so auch die Höhe des öffentlichen Anteils besser einschätzen zu können. Bis November soll eine Gemeinderatsvorlage erarbeitet werden.

Dr. Ulrich Fuchs war auf Einladung des Investorenkreises am 17. und 18. September, in Pforzheim zu Gast. Dabei bestand für die Bürgermeisterriege der Stadt Pforzheim, die Investoren, die Vertreter der Landkreise Freudenstadt, Calw und des Enzkreises Gelegenheit, sich aus erster Hand über die Chancen und Risiken einer Bewerbung direkt bei einem der führenden Experten zu informieren. Zudem haben sich Vertreter der Hochschulen aus Stadt und Region über mögliche Themen und Projekte ausgetauscht. Ulrich Fuchs war von 2010 bis 2014 stellvertretender Intendant und Programmdirektor der Europäischen Kulturhauptstadt Marseille-Provence 2013 und zuvor von 2005 bis 2010 der Europäischen Kulturhauptstadt Linz 2009.

Der offizielle Auftakt des Wettbewerbsverfahrens erfolgte am 24. September 2018. Die Möglichkeit einer ersten Präsentation der Städte, die eine Bewerbung ins Auge fassen, steht bereits Mitte Oktober in Berlin an. Bis dahin sind die Grundlagen für ein Leitbild für die Bewerbung zu erarbeiten. „Kultur kann ein Motor der Stadt- und Regionalentwicklung sein“, darin stimmten die Gesprächsteilnehmer am 18. September überein.

Quelle(n): pm

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