Kulturszene und Verwaltung erarbeiten Kulturentwicklungsplan 2030

Bild: wordle.net

Kulturentwicklungsplan legt Schwerpunkte und Maßnahmen der Stadt fest hin zu einer "erkennbaren Entwicklung einer Kultur- und Designstadt". Beschlussfassung im Gemeinderat am 13. Oktober.

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In engem Schulterschluss mit der Pforzheim Kunst- und Kulturszene, hat sich das Kulturdezernat auf den Weg zur Erarbeitung eines Kulturentwicklungsplans gemacht. In zahlreichen Workshops und mittels Online Befragung wurden seit 2018 die Grundlagen und Ziele für die Kulturentwicklung bis 2030 erarbeitet. Daneben führte das Kulturamt eine umfassende Analyse von gewünschten Handlungsfeldern und Maßnahmen aus früheren Bürger*innenbeteiligungsprozessen wie dem Kultur-Leitbild 2008/2009, dem Masterplanprozess 2012-2014, dem Nutzungskonzept und den Leitlinien zur Innenstadtentwicklung 2017/2018 durch. Die Beschlussfassung des vorgestellten Kulturentwicklungsplanes 2030 ist für die Gemeinderatssitzung am 13. Oktober 2020 vorgesehen.

„Das hat es in unserer Stadt bisher noch nicht gegeben. Durch das Zusammenwirken zwischen Kulturszene und Verwaltung ist eine Partnerschaft entstanden, mit der sich die Kulturszene kontinuierlich weiterentwickeln kann“, so Kulturbürgermeisterin Sibylle Schüssler. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Peter Boch ist sie überzeugt, dass Kultur- und Kunstförderung als Wirtschaftsfaktor Auswirkungen auf alle Lebensbereiche hat und inzwischen weit mehr als nur ein „weicher Standortfaktor“ ist. Sie stellen in ihrem gemeinsamen Grußwort die Positionierung Pforzheims als Kultur- und Designstadt heraus.

„Gerade in Zeiten des Umbruchs und des Wandels braucht Kultur nachhaltige Ziele, verlässliche Strukturen und nachvollziehbare Förderkriterien. Der Standortfaktur „Kultur“ ist klar zu definieren und zu stärken“, so Kulturamtsleiterin Angelika Drescher.Sie ergänzt, dass kommunale Kulturpolitik zugleich Wirtschafts-, Sozial-, Bildungs- und Stadtentwicklungspolitik ist. Aus diesem Grund ist es klar, dass Pforzheim eine nachhaltige Kulturstrategie braucht.

Kulturkonzeption trotz(t) Corona?

Projektleiter Alexander Weber gibt zu bedenken, dass sich die Kultur gerade in Corona-Zeiten behaupten muss. Krisen sind zu bewältigen und die neuen Herausforderungen sind zu definieren. Dabei geht es um die Erhaltung der kulturellen Infrastruktur und der kulturellen Einrichtungen, Initiativen aber auch der zahlreichen Einzelakteur*innen.

Die Rolle des Kulturamtes

Die Tätigkeitsbereiche des Kulturamts sorgen für eine Bündelung und Vernetzung der Kreativen in unserer Stadt und für das nachhaltige kulturelle Miteinander zwischen dem Oberzentrum Pforzheim und der Kulturregion Nordschwarzwald. „Kultursteckbriefe“ stellen die geförderten Kulturträger*innen, die städtischen Museen sowie die Pflichtaufgaben des Stadtarchivs und der Denkmalplfege dar. Die Themen Kulturelle Stadtentwicklung mit Veranstaltungsformaten und Kunst im öffentlichen Raum kommen ebenso zur Sprache wie die Bereiche Friedens-, Interkultur und Kulturelle Bildung.

Handlungsfelder und Maßnahmen

Der Kulturentwicklungsplan 2030 basiert auf drei Handlungsfeldern, Schwerpunkten und einer Vielzahl von Maßnahmen. Im Handlungsfeld „Kooperation, Vernetzung, Zusammenarbeit“ bietet sich die Stadt als Partnerin der Kultur an. Schwerpunkte in diesem Handlungsfeld sind die ORNAMENTA 2024 als Großprojekt für nachhaltige Kooperationen zwischen Pforzheim und der Region sowie die Erarbeitung von Konzepten für Kultursponsoring und transparente Förderrichtlinien.

Beim Handlungsfeld „Standort Pforzheim“ rückt die Schafffung von Raum für Kultur, Kreativität und Design in den Fokus. Mit Veranstaltungen, die Jugend- und Subkultur mit Street Art und Urban Art unterstützen und einer erweiterten, zielgerichteten Kulturmarketingstrategie soll dies gelingen. Klares Ziel ist hier der Erhalt der Vielfalt unserer kulturellen Landschaft. Allen voran sollen die „Leuchttürme“ Stadttheater, Kulturhaus Osterfeld, Südwestdeutsches Kammerorchester, Schmuckmuseum, Technisches Museum, Alfons Kern Turm zukunftsfähig gestaltet werden.

Das Handlungsfeld „Gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe“ sieht Veranstaltungsformate im öffentlichen Raum und die Neukonzeption in Museen vor. Dabei sollen sowohl Jugendliche als auch Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund bei Kulturangeboten in unserer Stadt stärker eingebunden werden. Die Mitwirkung und Teilhabe dieser Gruppen bei der Umsetzung der Formate soll gezielt geplant werden.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen und ist zuständig für den Kontakt zu Partnern und Autoren.