„Designers in Residence“ stellen ihre Werke aus

Stipendiatinnen für Designers in Residence 2022, von links: Welmoed Bosch (Foto: Robben Fuhler), Nga Ching Ko (Foto: Zhixuan Liang), Liina Lember (Foto: privat)

Ausstellung der drei Designerinnen bis zum 10. Juli im EMMA-Kreativzentrum.

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Lichtverschmutzung, der Umgang mit Komplimenten in einer anderen Kultur und die Entwicklung einer Schnitttechnik, die auf dem realen Körper basiert – mit diesen drei ganz unterschiedlichen Themen haben sich die diesjährigen Stipendiatinnen von „Designers in Residence“ während ihrer Zeit im EMMA-Kreativzentrum Pforzheim beschäftigt. Drei Monate waren die Modedesignerin Welmoed Bosch aus den Niederlanden, die Schmuckdesignerin Nga Ching Ko aus Honkong und die interdisziplinäre Designerin Liina Lember aus Estland/Großbritannien in Pforzheim zu Gast und haben in den Werkstätten des EMMA und der Hochschule Pforzheim an ihren Projekten gearbeitet. Die Ausstellung im EMMA-Kreativzentrum ist vom 2. bis 10. Juli 2022 donnerstags bis samstags von 15-19 Uhr und sonntags von 11-19 Uhr geöffnet.

Welmoed Bosch bietet mit ihrer Arbeit „Suiting the Body“ (wörtlich „dem Körper einen (passenden) Anzug geben“) einen alternativen Ansatz zur traditionellen Schneiderei. „Die Mehrheit der aktuellen westlichen Kleidung basiert auf vordefinierten Schnitten, die eine Abstraktion unserer Körper darstellen. Unsere Kleidung bezieht sich nicht auf die physischen, individuellen Merkmale unserer Körper, sondern auf diese anorganischen, abstrakten Formen“, erklärt Welmoed Bosch.

Nicht nur im EMMA – Kreativzentrum Pforzheim, sondern auch an ausgewählten Standorten in der Stadt wird durch die Installationen der estnischen Designerin Liina Lember deutlich, was Lichtverschmutzung für uns und unsere Umwelt bedeutet. „Illuminated Stories“ macht auf den alarmierenden Rückgang der Insektenpopulationen und die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf unsere geistige und körperliche Gesundheit aufmerksam und hinterfragt unser Verhältnis zum Licht. Eine Karte navigiert an der Enz entlang zu fünf Standorten, an denen sich die Besucher*innen selbst ein Bild davon machen können, wie das Licht der Straßenlaternen auf den eigenen Körper sowie auf Lebewesen wirkt.

Die Schmuckdesignerin Nga Ching Ko aus Hongkong beschäftigt sich in ihrer Kollektion „Good words“ mit dem Umgang mit Komplimenten, und lässt ihre eigenen Erfahrungen in einer anderen Kultur zu leben mit einfließen: Um als Mitglieder einer Gruppe akzeptiert zu werden, müssen wir darauf achten, was wir sagen. Die Worte „gut“, „cool“ oder „interessant“ sind manchmal, fast immer, leere Worthülsen. Die Leute verwenden ständig schöne Worte, um höflich zu sein und Peinlichkeiten in Gesellschaft anderer zu vermeiden. So mag es enttäuschen und bitter sein, wenn man merkt, dass die guten Worte, die man gesagt bekommen hat, gar nicht wahr sind. Wir, die Menschen, geben uns in manchen Situationen gezwungenermaßen freundlich und verbergen unsere wahren Gedanken, insbesondere in Politik oder Öffentlichkeit, weil kritische oder negative Worte nicht gerne gehört werden und Ehrlichkeit in manchen Fällen Ärger einbringt. Die Arbeiten von Nga Ching Ko zeigen den Druck, dem sie sich in einem gesellschaftlichen Umfeld beugt, indem man „nett“ ist, und das Unbehagen, das sie überfällt, wenn sie falsche Komplimente hört.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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