Taskforce zu Klingel-Ende soll „Weichen stellen“

Rathaus Pforzheim

Interdisziplinäre Taskforce mit verschiedenen Akteuren aus Wirtschaft und Verwaltung soll sich um Beschäftigte und Immobilien der Klingel-Gruppe kümmern.

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Am Donnerstag hat Oberbürgermeister Peter Boch erstmals die angekündigte „Klingel-Taskforce“ zusammengebracht, mit der die „brennendsten Themen im Zusammenhang mit der Unternehmensauflösung“ besprochen und „aktuelle Zwischenstände“ der Taskforce-Mitglieder abgerufen werden sollen. Auf Bochs Einladung hin sind auf diese Weise Teilnehmer der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer, der Wirtschaftsförderung, des Sozialdezernats mit dem Jobcenter, des Bau- und Planungsamts und des Personal- und Hauptamt der Stadt zusammengekommen und haben erste „themenspezifische Unterarbeitsgruppen“ gebildet. Ziel dabei ist es, das alle relevanten Themen übergreifend in dieser Taskforce behandelt werden sollen, wobei der Oberbürgermeister die Linie vorgeben werde.

Maßnahmenkatalog vorgestellt

Ein Maßnahmenkatalog bündelt die Arbeiten der Taskforce. Aufgeteilt sind diese Maßnahmen in mehrere Bereiche:

  • Schnellstmögliche Vermittlung in neue Arbeitsplätze im Fokus
  • Schnelle Reaktion der Agentur für Arbeit
  • Qualitative Nachnutzung von Immobilien und Gebäuden
  • Regionaler Zusammenschluss zur Bewältigung der Situation
  • Positionierung offener Stellen der Stadtverwaltung

Sehr erfreut zeige sich der Oberbürgermeister über das große Interesse von Unternehmen, qualifizierte Fachkräfte der Klingel-Gruppe für sich zu gewinnen. Fachkräfte würden allerorten „händeringend“ gesucht und die Chancen, viele Beschäftigte wieder in Arbeit zu bekommen, seien „ausgesprochen gut“. Die Agentur für Arbeit habe in diesem Zusammenhang bereits „unglaublich schnell“ reagiert und Beratungsstellen direkt an den verschiedenen Klingel-Standorten eingerichtet. „Wir haben bereits Informationsveranstaltungen an allen drei Standorten von Klingel durchgeführt, damit die Beschäftigten konkret wissen, welche Unterstützungsangebote wir für sie auf den Weg gebracht haben“, hebt die Chefin der Agentur für Arbeit, Martina Lehmann, hervor. „Wie wir den Zugang zum Arbeitslosengeld für sie organisiert haben, war genauso Inhalt wie ein Überblick über unsere vielfältigen Vermittlungs- und Beratungsangebote“, so Lehmann weiter.

Im nächsten Schritt werde man Vermittlungsbüros der Agentur für Arbeit an den drei Klingel-Standorten einrichten und dort auch zielgerichtete, kleinere Arbeitgebermessen durchführen. Im Rahmen der Taskforce wurde über ergänzende Ideen und Veranstaltungsformate diskutiert, die nun weiter konkretisiert und mit den Angeboten der Agentur verzahnt werden sollen. Zusätzlich will auch die Stadt Pforzheim mit ihrem eigenen Angebot offener Stellen und Ausbildungsplätze werben.

Für die Flächen, die die Klingel-Gruppe derzeit in verschiedenen Stadtteilen betreibt, gebe es bereits erste Anfragen von Unternehmen und Immobilienakteuren, so Boch. Hier sollen die Fäden im Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing zusammenlaufen. „Wichtig ist uns eine Nachnutzung in zukunftsorientierten Branchen und mit langfristiger Perspektive“, ergänzt WSP-Direktor Oliver Reitz.

Zudem sollen auch Akteure aus der Region wie dem Enzkreis oder der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald angebunden werden, da ein Teil der Klingel-Beschäftigte aus der Region kommen. Hierzu habe sich auch bereits Landrat Bastian Rosenau mit dem OB in Verbindung gesetzt.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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